Im Rahmen des DFB-Frauenfußball-Kongresses „FFFF 27-Forum – Frauen im Fußball“ in Frankfurt hat sich Christian Keller, der Geschäftsführer des 1. FC Köln, zu den aus seiner Sicht verbesserungswürdigen Strukturen im deutschen Frauenfußball geäußert.
So habe er beispielsweise erfahren, dass die Spielerinnen seines Clubs die Trikots mit nach Hause nehmen und selbst waschen müssten. FanQ hat dies zum Anlass genommen, um die Fußballfans in Deutschland zu befragen, wie sie die Rahmenbedingungen in der Frauenbundesliga bewerten.
Anschaffung einer Waschmaschine und eines Trockners als Kellers erste Amtshandlung
Ein derartiger Umstand, wie er in vielen deutschen Frauenfußballteams üblich sein dürfte, wäre bei den Profis undenkbar. Man stelle sich einmal vor Sadio Mané oder Christopher Nkunku würden nach einem umkämpften Bundesligaspiel ihre Trikots nicht an die Zuschauer verschenken oder mit einem Gegenspieler tauschen, sondern mit nach Hause nehmen, um diese dort zu waschen.
Köln-Boss Keller erklärte im Rahmen des Kongresses, er habe als eine seiner ersten Amtshandlungen eine Waschmaschine und einen Trockner für die ‚Effzeh‘-Frauen anschaffen lassen.
Anlass dafür sei die Begegnung mit einer Spielerin gewesen, die den Namen auf ihrem Trikot mit Tape abklebte. Wie sich herausstellte, hatte sie ihr eigenes Trikot zu Hause vergessen und auf das Shirt einer Mitspielerin zurückgreifen müssen. „Da habe ich gelernt, dass in der Frauen-Bundesliga die Spielerinnen die Trikots mit nach Hause nehmen und waschen“, erzählte der Geschäftsführer der ‚Geißböcke‘.
Kölns Eigengewächs Ally Gudorf hatte gegenüber dem Portal „90min“ bereits vor gut zwei Wochen die Bedingungen im Frauenfußball als verbesserungswürdig beschrieben: „Diese Saison haben wir zwei Sätze Hose und Stützen. Das gab es vorher nicht. Alles wird seit dieser Saison auch hier gewaschen. Das sind vielleicht für viele keine großen Veränderungen, aber es ist immerhin ein Schritt in die richtige Richtung“, meinte die Mittelfeldspielerin.
Laut Gudorf gehören die Bedingungen beim 1. FC Köln jedoch noch zu den besten in der Bundesliga. Demnach seien viele andere Bundesligaclubs noch weiter von professionellen Strukturen entfernt.
Aus diesem Grund hat FanQ die deutschen Fußballfans befragt, wie sie die Rahmenbedingungen in der Frauenbundesliga bewerten.
Die Tatsache, dass die Anhänger in der entsprechenden Umfrage nur 2,09 Sterne vergeben und damit nur 1,09 Sterne über dem Minimalwert von einem Stern liegen, deutet darauf hin, dass auch die Fans in Deutschland die strukturellen Voraussetzungen der weiblichen Profis als verbesserungswürdig erachten.
Noch deutlicher wird diese Tendenz, wenn man beachtet, dass fast drei Viertel (73,57 %) der Befragten mit maximal zwei von fünf möglichen Sternen stimmen. Mehr als ein Drittel (34.49 %) der gültigen Stimmen entfällt sogar auf die minimale Angabe von einem Stern.
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