Ein neuer Kylian Mbappe? Nein, der nächste französische Wunderstürmer hat sich bei der U17-WM (noch) nicht angekündigt. Die Equipe Tricolore, Finalgegner der Deutschen, glänzte im Turnier bisher vor allem defensiv. Nur beim 2:1-Sieg im Halbfinale gegen Mali kassierte das Team von Trainer Jean-Luc Vannuchi überhaupt ein Gegentor.
Dieses Abwehrbollwerk muss die DFB-Elf im Endspiel am Samstag (13 Uhr/Sky und RTL) im indonesischen Surakarta irgendwie knacken. Das Herzstück der Mannschaft ist das Innenverteidiger-Duo bestehend aus Kapitän Joachim Kayi Sanda und Bastien Meupiyou. Beide spielten, bis auf die zweite Halbzeit im unbedeutenden letzten Gruppenspiel, alle Partien durch und sind hervorragend aufeinander abgestimmt.
So viel Routine gibt Selbstvertrauen für den zweiten WM-Titel nach 2001. „Wir wollen den letzten und schönsten Schritt nun nicht verpassen“, sagte Vanucchi, der sich der Schwere der Aufgabe bewusst ist: „Das wird kompliziert.“ Denn der Trend spricht gegen Frankreich. Es ist das dritte Duell der beiden Nationen in diesem Jahr: Bei der EM im Sommer gewann Deutschland sowohl in der Gruppenphase (3:1) als auch nach Elfmeterschießen im Finale.
Vorne ist bislang Joan Tincres von der AS Monaco mit drei Turniertoren Frankreichs treffsicherster Schütze. In der K.o.-Phase rückte zudem Standardspezialist Ismail Bouneb, der im Mittelfeld auftrumpfte, in den Vordergrund: Im Viertelfinale gegen Überraschungsteam Usbekistan (1:0) traf er kurz vor dem Ende zum Sieg. Auch das Halbfinale gegen Mali entschied Bouneb fast im Alleingang: Den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich bereitete er per Freistoß vor, dann verwandelte er noch einen direkt.
SID