Mönchengladbach (SID) – Der Höhenflug von Eintracht Frankfurts Hurra-Fußballern ist ausgerechnet am künftigen Arbeitsplatz von Trainer Adi Hütter jäh gestoppt worden. Die Hessen verloren nach einer Woche voller Enttäuschungen eine temporeiche Partie bei Borussia Mönchengladbach mit 0:4 (0:1) und kassierten im Rennen um die erstmalige Teilnahme an der Champions League einen Dämpfer.
Die Nationalspieler Matthias Ginter (10.) und Jonas Hofmann (60.) sowie Ramy Bensebaini (67.) und Hannes Wolf (90.+5) trafen für die Borussia, die ihre Europapokal-Ambitionen unterstrich. Die Eintracht enttäuschte nach drei Siegen in Folge dagegen vor allem nach der Pause, wenige Tage nach den verkündeten Abgängen von Hütter nach Gladbach und Sportvorstand Fredi Bobic nach Berlin gab es auch auf dem Rasen einen Rückschlag. Am Sonntag kann Borussia Dortmund den Rückstand auf den Tabellenvierten auf vier Punkte verkürzen.
„Wir wollen Geschichte schreiben“, hatte Hütter vor dem Beginn seiner Abschiedstournee angesichts der historischen Chance auf die Champions League gesagt. Sein Team überließ aber zunächst der Borussia das Feld, die in der Offensive mit variablem Spiel die Eintracht vor Probleme stellte. Hütter hielt es kaum auf der Bank, der Coach stand meist mit verschränkten Armen am Spielfeldrand und gab lautstark Anweisungen.
Hütters Laune wurde nach zehn Minuten noch schlechter: Nach einer Ecke des von einer Coronapause zurückgekehrten Hofmann durfte Ersatz-Kapitän Ginter völlig unbedrängt zur Führung einköpfen. Für die Borussia war es das 20. Saisontor nach einem ruhenden Ball – Ligabestwert. Ginter führte das Team an, weil sowohl Torjäger Lars Stindl (Muskelfaserriss) als auch Torhüter Yann Sommer (Rotsperre) fehlten.
Sommers Ersatz Tobias Sippel konnte sich wenig später in dem nun rasanten Spiel erstmals auszeichnen. Diesmal durfte Stefan Ilsanker nach einer Ecke ungehindert köpfen, Sippel lenkte den Ball mit einer starken Reaktion an die Latte (24.). Ähnlich wie beim 3:3 im Hinspiel ging es nun hin und her, Zeit zum Durchatmen blieb kaum.
Bis zur Pause gewann die Eintracht sogar die Oberhand. Mit der gleichen Elf wie beim spektakulären 4:3 gegen Wolfsburg eine Woche zuvor hielten die Hessen das Tempo hoch, hatten aber auch Glück, als Schiedsrichter Deniz Aytekin nach einem Handspiel von Ilsanker keinen Elfmeter gab (39.).
Nach der Pause sorgte erneut ein vermeintliches Handspiel von Ilsanker für Aufregung. Weil Aytekins Pfiff wieder ausblieb, war diesmal Trainer Marco Rose sauer. Das änderte sich binnen weniger Minuten: Erst rutschte Hofmanns Schuss unter dem Körper von Kevin Trapp ins Tor, dann köpfte Bensebaini zum 3:0 ein. Wolf setzte den Schlusspunkt.
Text und Fotos: SID
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