Frankfurt am Main (SID) – Auf die Europa-Party folgt der Liga-Kater: Eintracht Frankfurt hat die Generalprobe für den Showdown im Camp Nou verpatzt. Nach dem berauschenden Hinspiel gegen den FC Barcelona enttäuschte die Mannschaft von Oliver Glasner beim 1:2 (0:1) gegen den SC Freiburg mit Rekordtrainer Christian Streich und verpasste den Sprung heran an die internationalen Plätze.
Im Viertelfinal-Rückspiel der Europa League müssen sich die Hessen beim haushohen Favoriten Barcelona am Donnerstag (21.00 Uhr/RTL) gewaltig steigern. Die Frankfurter knüpften kaum an den starken ersten Auftritt gegen Barca an (1:1) und kamen durch Filip Kostic (54.) nur zum zwischenzeitlichen Ausgleich.
Vincenzo Grifo (27.) und Superjoker Nils Petersen (69.) dagegen hielten die Freiburger nach dem Wirbel um die Wechselposse von Bayern München mittendrin im Europacup-Rennen. Streich feierte zudem seinen 105. Bundesliga-Sieg mit den Breisgauern – und überholte den bisherigen Rekordcoach Volker Finke.
Die Frankfurter mussten den Schalter zwischen den beiden Festabenden gegen die Katalanen umlegen. Es sei „eine Herausforderung nach dem emotionalen Ausschlag wieder bei sich zu sein“, sagte Glasner. Im Vergleich zur magischen Nacht am Donnerstag beließ er es bei zwei Wechseln, Sebastian Rode und Jens Petter Hauge rotierten in die Startelf.
Nach einer Unterbrechung zu Beginn durch den Protest von zwei Umweltaktivisten, die sich mit Kabelbindern an die Torpfosten banden, war bei den Hessen nur wenig Schwung zu sehen. Frankfurt kontrollierte zwar das Geschehen, kam durch Rafael Borre (11.) und Ansgar Knauff (17.) aber nur zu harmlosen Abschlüssen.
Auch die Breisgauer, deren Einspruch gegen die 1:4-Niederlage gegen die Bayern am Freitag zurückgewiesen worden war, benötigten vor 47.000 Zuschauern Anlaufzeit. Bei der ersten Offensivaktion vollendete Grifo aber einen mustergültigen Konter zur Führung. Die Gäste legten den Fokus im Anschluss weiter auf die Defensive und lauerten auf Umschaltmomente.
Frankfurt blieb blass – und musste nach einer guten halben Stunde einen weiteren Rückschlag verdauen. Antreiber Djibril Sow verließ verletzt das Feld und wurde durch Kristijan Jakic ersetzt. Ob Sow in Barcelona wieder zur Verfügung stehen wird, blieb zunächst offen.
Auch nach der Pause waren die Hessen durchaus bemüht. Beim vermeintlichen Ausgleich stand Jesper Lindström allerdings im Abseits. Nur wenig später aber traf Kostic nach herrlichem Zuspiel von Hauge – einen Doppelschlag verpasste der Serbe (57.) aus der Distanz nur knapp.
Der Treffer gab den Hessen spürbar neuen Schwung – vor allem über Kostics linke Seite. Während Freiburg sich kaum Chancen erspielte, wurde die SGE immer wieder gefährlich. Aus dem Nichts schlug dann aber der kurz zuvor eingewechselte Petersen nach einem Freistoß per Kopf zu. Es war sein 101. Tor für den SC und sein 33. Treffer in der Bundesliga als Joker.
Ajdin Hrustic (84.) verpasste bei einem Pfostenschuss den erneuten Ausgleich.
Text und Fotos: SID