Angeführt von Randal Kolo Muani und Mario Götze ist Eintracht Frankfurt allen Nebengeräuschen zum Trotz ins Halbfinale des DFB-Pokals gestürmt.
Traumtore, ein Zauberduo – und die Hoffnung auf den großen Coup: Angeführt von Randal Kolo Muani und Mario Götze ist die „launische Diva“ Eintracht Frankfurt allen Nebengeräuschen zum Trotz ins Halbfinale des DFB-Pokals gestürmt. Die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner feierte ein überzeugendes 2:0 (2:0) gegen Union Berlin und sorgte nach dem jüngsten Wirbel zumindest sportlich für etwas Ruhe am Main.
Kolo Muani (11./13.) erlöste die Hessen früh per Doppelschlag, Götze lieferte jeweils sehenswert die Vorarbeit. Für die Frankfurter war es der erste Pflichtspielsieg nach zuvor sieben Anläufen ohne Erfolg – der Traum vom nächsten Pokalsieg nach 2018 lebt. Die Köpenicker von Trainer Urs Fischer scheiterten dagegen wie im Vorjahr kurz vor dem Endspiel im Stadion des Stadtrivalen.
Bei der Eintracht hatte im Vorfeld die Unruhe hinter den Kulissen für Aufsehen gesorgt, etwa der Führungsstreit, die Wechselgerüchte um den Trainer und einige Leistungsträger, aber auch die Ergebniskrise. Glasner setzte voll darauf, dass zunächst einmal sportlich der „Befreiungsschlag“ gelingt, Sportvorstand Markus Krösche machte deutlich, das Ziel sei, „Pokalsieger zu werden“.
Entsprechend furios legten die Hessen los. Erst scheiterte Kolo Muani noch an Lennart Grill, der erneut für den angeschlagenen Frederik Rönnow im Tor stand (5.). Dann spielte sich die SGE-Offensive aber in einen kurzen Rausch: Nach einem Geniestreich per Hacke von Götze vollstreckte Kolo Muani eiskalt, kurz darauf traf der WM-Zweite erneut nach Götze-Vorlage per Heber – Grill sah dabei nicht gut aus.
Union, in der Liga vor allem aufgrund der Defensivstärke gefürchtet, wackelte bedenklich, offensiv ging nichts. Die Eintracht überrollte den Bundesliga-Dritten vor 49.500 Fans phasenweise. Zur Pause hätte die SGE noch höher führen müssen, Rafael Borre (20.) stand bei seinem Treffer aber zunächst im Abseits, wenig später traf er aus kurzer Distanz die Latte (28.).
Die Köpenicker, die Frankfurt in der Liga jüngst geschlagen hatten (2:0), tauschten in der Pause gleich dreimal, mehr als ein harmloser Abschluss des eingewechselten Sven Michel (49.) sprang aber zunächst nicht heraus. Die Eintracht agierte dagegen deutlich kontrollierter als im ersten Durchgang, gegen enttäuschende Gäste konnten die Frankfurter ihre Führung verwalten. Die Hessen verpassten es aber, mit einem dritten Tor früher für noch mehr Ruhe zu sorgen. Jamie Leweling (86.) hätte noch einmal für Spannung sorgen können, scheiterte aber an Schlussmann Kevin Trapp.
(SID)