Zürich (SID) – Der Fußball-Weltverband FIFA wird am Donnerstag den Gastgeber der Frauen-WM 2023 bestimmen. Die Wahl des Ausrichters ist der vorletzte von insgesamt zehn Tagesordnungspunkten, die FIFA-Boss Gianni Infantino in einer Videokonferenz (ab 15.00 Uhr) mit den Mitgliedern des FIFA-Rats abarbeiten wird. Die einzig noch verbliebenen Kandidaten sind Kolumbien sowie Australien/Neuseeland mit einer gemeinsamen Bewerbung.
Erst am Montag hatte der japanische Fußball-Verband JFA seine Bewerbung zurückgezogen. Die Corona-Pandemie habe die Welt und den Fußball „hart getroffen“, sagte JFA-Präsident Tashima Kohzo. Man habe deshalb nach reiflicher Überlegung beschlossen, auf eine Kandidatur zu verzichten. Zuletzt hatte bereits Brasilien dem Weltverband FIFA abgesagt, ursprünglich waren neun Verbände interessiert gewesen.
Ausschlaggebend für die Entscheidung könnte der 228-seitige Evaluationsbericht sein, der die Stärken und Schwächen beider Kandidaten beleuchtet. „Die Qualität der Bewerbungen zeugt von den neuen Impulsen, die der Frauenfußball geschaffen hat“, wird FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura in einer Mitteilung zitiert. Erstmals werden an der Endrunde in drei Jahren 32 Teams teilnehmen.
Im Evaluationsbericht erhält die gemeinsame Bewerbung von Australien und Neuseeland die deutlich besseren Noten. Bei den Männer-Weltmeisterschaften hatten die späteren Sieger Russland (2018) und Katar (2022) allerdings in diesem Bericht die schlechteren Bewertungen erhalten.
Anders als bei einer Männer-WM stimmt aber nicht der FIFA-Kongress mit allen 211 Nationalverbänden ab, sondern nur der FIFA-Rat (35 Stimmen). Die Entscheidungen der einzelnen Ratsmitglieder werden zudem später veröffentlicht. Die einfache Mehrheit genügt für den Sieg.
Unter anderem wird während der Ratssitzung auch über den Wettbewerbskalender im Männerbereich (Punkt 5) diskutiert, der wegen der Corona-Pandemie heftig durcheinandergewirbelt wurde. Die nächste Ratssitzung findet im September im Vorfeld des virtuellen FIFA-Kongresses statt.
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