Im Fall einer möglichen Verpflichtung von Jerome Boateng gilt für Thomas Tuchel die Unschuldsvermutung. Dies betonte Bayern Münchens Trainer am Montagabend in Kopenhagen.
Diskussionen unter den Fans verstehe er, so Tuchel: „Es gilt trotzdem die Unschuldsvermutung, wenn ein Verfahren ausgesetzt ist. Das ist ja im Moment der Fall. Weil das so ist, haben wir als Fußballklub das Recht, Fußballentscheidungen zu treffen.“
Man habe „das Recht einen verdienten Spieler, der Jerome ist, bei seinem Verein, bei dem er diese Erfolge hatte, mittrainieren zu lassen. Das muss einfach drin sein.“ Tuchel verwies am Abend vor dem Champions-League-Spiel beim FC Kopenhagen (Dienstag, 21.00 Uhr/Prime Video) auf die angespannte Personalsituation beim deutschen Rekordmeister. „Jerome ist sowieso in München und wollte sich fit halten. Wir haben ihm die Möglichkeit gegeben, bei uns mitzutrainieren. Und dann werden wir eine Entscheidung treffen.“
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Der FC Bayern will laut Sportdirektor Christoph Freund noch in dieser Woche eine Entscheidung treffen. Der neu aufzurollende Gerichtsprozess gegen den Weltmeister von 2014 wegen Körperverletzung soll diese nicht maßgeblich beeinflussen. „In erster Linie spielen sportliche Überlegungen eine Rolle“, hatte Freund vor dem Abflug am Montagmittag bekräftigt. Das Ziel sei, bis Ende der Woche über eine Rückkehr des 35-Jährigen zu den Münchnern zu entscheiden.
Tuchel hat bislang „überhaupt nicht wahrgenommen“, dass das Thema Boateng Unruhe in die Mannschaft bringt. „Jerome lebt aktuell in München und hat sich da selber fit gehalten“, sagte Tuchel und bezeichnete Boateng als „verdienten Spieler“, der „über viele Jahre Top-Leistungen bei einem absoluten Topverein in Deutschland gebracht hat. Da stehen die Türen immer auf.“
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Die beiden etatmäßigen Innenverteidiger Dayot Upamecano (Schambein) und Min-Jae Kim (muskuläre Probleme) sind angeschlagen, Matthijs de Ligt (Knie) werde laut Freund „noch einige Tage sicher“ fehlen, „die Schmerzen sind noch ziemlich groß“. Für Boateng sei „eine Rolle als Backup“ vorgesehen. „Wir haben gesehen, dass wir dünn aufgestellt sind. Er soll einspringen, wenn es sein muss.“
SID