München (SID) – Dem Champions-League-Spiel zwischen Bayern München und Atletico Madrid am Mittwochabend steht nach dem positiven Coronatest bei Nationalspieler Serge Gnabry vorerst nichts im Wege. Am Morgen prüfte das Gesundheitsamt der Stadt München in Zusammenarbeit mit dem deutschen Rekordmeister zunächst, ob weitere Personen mit dem Infizierten relevanten Kontakt hatten. Sobald diese Überprüfung beendet sei, „werden wir die Öffentlichkeit sofort informieren“, sagte eine Sprecherin des Referats dem SID.
Als relevante Person gilt laut Robert-Koch-Institut, wer mit einem Infizierten Kontakt über einen Zeitraum von mindestens 15 Minuten bei weniger als 1,5 m Abstand und ohne Mundschutz hatte. Dies war am Mittwochmorgen Gegenstand der Überprüfung der Behörden. Der FC Bayern hatte darüber hinaus weitere Tests bei der Mannschaft angesetzt. Gnabry war einer von 25 Spielern, die am Dienstag beim Abschlusstraining der Münchner an der Säbener Straße teilgenommen hatten.
Der positive Test von Gnabry war erst nach dem Training der Münchner bekannt geworden. Der Nationalspieler wurde sofort in Quarantäne geschickt, er darf mindestens acht Tage lang keinen Kontakt zu anderen Personen haben. Sollte eine weitere Person relevanten Kontakt zu ihm gehabt haben, müsste diese sofort für 14 Tage in Quarantäne. Die Bayern achten jedoch streng darauf, dass sich die Spieler nur auf dem Platz nahekommen. Umziehen und Duschen findet strikt getrennt statt.
Positive Coronatests bei einer Mannschaft führen in der Champions League nicht sofort zu einer Spielabsage. Stehen mindestens 13 Spieler einschließlich eines Torhüters zur Verfügung, muss das Spiel am geplanten Termin ausgetragen werden. Eine Absage könnte aber durch die Anordnung von Quarantänemaßnahmen für die gesamte Mannschaft durch in diesem Fall die Gesundheitsbehörden der Stadt München erfolgen.
Gnabry ist der erste Spieler der Bayern, bei dem eine Infektion mit dem Coronavirus bekannt wurde. Kingsley Coman hatte sich Mitte September in häusliche Isolation begeben, weil er Kontakt zu einer mit dem Coronavirus infizierten Person hatte.
Fotos: SID