Der FC Bayern München hat kürzlich seine Testspielstrategie überarbeitet und die Spiele im Livestream hinter einer Paywall verborgen. Diese Maßnahme hat offenbar ein signifikantes Interesse geweckt, da die Einschaltquoten beachtlich waren. Besonders das Auftaktspiel gegen den FC Rottach-Egern erzielte nahezu zwei Millionen Zuschauer, was die Erwartungen übertraf und Vergleiche mit anderen hochkarätigen Übertragungen der Liga aufwarf.
Zusätzlich konnte der Verein die Anzahl seiner Abonnenten innerhalb eines Monats um über 100 Prozent steigern. Mit der Übertragung weiterer Testspiele, darunter Begegnungen gegen internationale Teams, wird die Reichweite von FC Bayern TV Plus weiter ausgebaut. Die Attraktivität solcher Veranstaltungen zeigt nicht nur das Engagement der Fans, sondern könnte auch weitreichende Auswirkungen auf die strategischen Entscheidungen der DFL haben.
Stefan Mennerich betonte, dass die Fan-Reaktionen bei den Testspielen die Erwartungen übertroffen haben. Dies verdeutlicht die beeindruckende Ausstrahlung des FC Bayern sowohl im Inland als auch international. Potenzielle Ambitionen könnten die DFL weiter unter Druck setzen, auch wenn abzuwarten bleibt, wie sich die Zahl der Abonnenten im Saisonverlauf entwickelt, wenn die exklusiven Spiele abnehmen.
TV-Gelder
In Deutschland wird seit Jahren immer wieder über die Verteilung der TV-Gelder diskutiert. In der Saison 2024/2025 klafft eine Lücke von über 40 Millionen Euro zwischen Holstein Kiel, dem letzten Platz in der Tabelle (ca. 29,4 Millionen Euro), und dem FC Bayern (ca. 70,5 Millionen Euro). Dies betrifft lediglich die Gelder, die von der DFL verteilt werden.
Die Wettbewerbsfähigkeit des FC Bayern München wird durch die Einnahmen der englischen Clubs stark beeinflusst. Laut Deloitte erzielen Mannschaften wie Manchester City (344 Millionen Euro) und der FC Liverpool (282 Millionen Euro) signifikant höhere TV-Erlöse als die Bayern, die mit 204 Millionen Euro platziert sind. Auch Real Madrid (306 Millionen Euro) und Paris Saint-Germain (249 Millionen Euro) übertreffen die Münchner.
Zusätzlich hat der FC Bayern ein starkes Interesse an der Erhöhung seiner Einnahmen. Mit einem eigenen Streamingdienst, der aktuell vier Euro pro Monat kostet und sowohl Testspiele als auch Wiederholungen von Pflichtspielen anbietet, verfolgt der Verein das Ziel, die DFL zu ermutigen, neue Erlösquellen zu erschließen.
Die Bundesliga hat derzeit Einnahmen von über 1,4 Milliarden Euro und belegt damit den dritten Platz unter den fünf größten europäischen Ligen. Spanien und England führen mit Einnahmen von knapp 1,7 Milliarden Euro beziehungsweise fast vier Milliarden Euro.