Herzogenaurach (SID) – Der Kollaps des dänischen Mittelfeldstars Christian Eriksen im EM-Spiel gegen Finnland (0:1) hat auch die deutsche Mannschaft erschüttert. „Das war ein Schock für alle“, sagte Nationalspieler Antonio Rüdiger am Sonntag im Teamquartier in Herzogenaurach. Auch Lukas Klostermann sprach von einem „absoluten Schockmoment“ und betonte: „Das sind Bilder, die man erst mal verarbeiten muss.“
Genau dies geschah laut Teamarzt Tim Meyer noch am Samstagabend und bis in den Sonntag hinein. Bei einer „ganzen Menge an Gesprächen“ sei den Stars ein Hilfsangebot gemacht worden – auch von Sportpsychologe Hans-Dieter Hermann. So tauschte sich Bundestrainer Joachim Löw vor dem Training am Morgen eine gute Viertelstunde mit Hermann aus.
Auch die Spielern hätten „viel Informationsbedarf“ gehabt, berichtete Meyer. Sie, aber auch die Trainer und Betreuer seien „am Anfang sichtlich von den Eindrücken geschockt“ gewesen. „Die Tatsache, dass Christian Eriksen wohlauf zu sein scheint, hat uns sehr weitergeholfen aus der Situation heraus“, betonte der Mediziner. Dies bestätigten Rüdiger und Klostermann.
Die Spieler und Löw hatten sich in ihrem fränkischen EM-Camp am Samstagabend vor einer Leinwand versammelt, die ein Bild Eriksens zeigte. „Lieber Christian Eriksen, wir sind in Gedanken bei Dir und wünschen Dir gute Besserung“, hieß es auf den DFB-Kanälen im Internet. Auf dem Bild reckten Löw und seine Spieler den Daumen nach oben. Einige der Profis richteten über die Sozialen Medien ihre Genesungswünsche aus, Rüdiger wünschte vor allem Eriksens Familie „viel Kraft“.
Eriksen (Inter Mailand) war kurz vor der Halbzeitpause im Parken-Stadion von Kopenhagen zusammengebrochen, Notärzte und Sanitäter retteten sein Leben mit einer Herzdruckmassage. Im deutschen Quartier gab es nach dieser Szene einen Moment der Stille. Der 29-Jährige ist in stabilem Zustand und liegt im Krankenhaus.
Text und Fotos: SID
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