London (SID) – Der ehemalige Bundesliga-Profi Demba Ba (35) hat den Fußball aufgefordert, die Verfolgung der Uiguren in China zu verurteilen. Zudem warf der Senegalese der Branche vor, wirtschaftliche Aspekte vor die Moral zu stellen. „Wann werden wir sehen, dass der Rest der Welt für Muslime eintritt?“ fragte Ba, der zwischen 2007 und 2011 für die TSG Hoffenheim spielte, in einem Interview mit der BBC.
Der Angreifer beschuldigte außerdem die Klubs, „Druck auf die Spieler auszuüben, sich nicht auf die uigurische Frage einzulassen“. Wenn es um „finanzielle Vorteile“ gehe, sagte Ba, „schließen einige Leute ihre Augen.“
Die muslimische Minderheit der Uiguren wird in China laut Menschenrechtsorganisationen systematisch unterdrückt. In der nordwestlichen Region Xinjiang sollen mehr als eine Million Menschen in Internierungslager gesperrt worden sein. China spricht bei den Lagern von „Berufsbildungszentren“, die notwendig seien, um religiösem Extremismus entgegenzuwirken.
Ba will versuchen eine Bewegung zu organisieren, die sich für die Rechte der Uiguren einsetzt. „Ich weiß, dass es Fußballer gibt, die für Gerechtigkeit kämpfen wollen – ob Muslime, Buddhisten, Christen oder Angehörige anderer Glaubensrichtungen“, sagte der Stürmer des türkischen Klubs FK Basaksehir aus Istanbul: „Als Sportler haben wir eine Kraft, die wir nicht einmal kennen. Wenn wir zusammenkommen und reden, ändern sich die Dinge. Wenn wir aufstehen, stehen die Menschen mit uns auf.“
Im vergangenen Jahr hatte bereits der ehemalige deutsche Nationalspieler Mesut Özil (31) das Schicksal der Uiguren angeprangert. Das chinesische Staatsfernsehen zeigte daraufhin ein Spiel eines Klubs FC Arsenal nicht.
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