München (SID) – Für den früheren DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach muss der künftige Boss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) den krisengeschüttelten Verband wieder einen. „Egal, wer als Präsidentin oder Präsident kommt – die große Aufgabe ist es, den Laden zusammenzuhalten. Da dürfen keine Spaltpilze aus dem Boden wachsen“, sagte der 70-Jährige im Doppelpass bei Sport1: „Da muss eine Kultur des Vertrauens da sein wie in meiner Zeit.“
Derzeit ist der DFB wieder einmal führungslos. Fritz Keller musste wie seine Vorgänger Reinhard Grindel und Niersbach zurücktreten. Eine neue Präsidentin oder ein neuer Präsident soll auf einem Bundestag im kommenden Jahr gewählt werden. Bis dahin wird der Verbands interimsmäßig von den Vizepräsidenten Rainer Koch und Peter Peters geführt.
Mit Blick auf den Sommermärchen-Skandal und die ominösen 6,7 Millionen Euro, die am Ende auf den Konto des früheren FIFA-Skandalfunktionärs Mohamed bin Hammam gelandet sind, hat auch Niersbach keine neuen Erkenntnisse.
„Es gab wirtschaftliche Verbindungen zwischen der FIFA und dem DFB, auch in beträchtlicher Höhe. Das ist alles abgewickelt worden, mit den Finanzbehörden abgestimmt worden“, äußerte Niersbach: „Ich kann aber bis heute nicht aufklären, wie genau dieser eine einzige Vorgang zustande gekommen ist.“
Ähnlich geht es offenbar dem vom DFB beauftragten Beratungsunternehmen Esecon, das seinen Bericht dem DFB-Präsidium vorgestellt hat. Laut Medienmeldungen wird darin nicht aufgeklärt, was mit den 6,7 Millionen geschehen ist. Esecon habe auch keine Beweise für einen Kauf von Stimmen bei der Vergabe der WM 2006 nach Deutschland gefunden.
Text und Fotos: SID
Weitere News und Infos in unserem Magazin | 1. Bundesliga | 2. und 3. Liga | Champions League | International | Diskussionsthemen bei uns im Forum: fussballboard.de