Bremen (SID) – Am internationalen Geschäft wollte man kratzen an der Weser, schon dieses vor Beginn der Spielzeit ausgegebene Saisonziel war eine kapitale Fehleinschätzung. Viel zu lange glaubten Werder Bremens Profis, zu gut für den Abstieg zu sein, am letzten Spieltag retteten sie sich durch ein 6:1 gegen den desolaten 1. FC Köln in die Relegation.
Die Sommertransfers schlugen nicht richtig ein, die Nachkäufe im Winter waren keine Verstärkungen, extremes Verletzungspech gesellte sich hinzu: Nicht einmal das zweifellos begabte Trainertalent Florian Kohfeldt konnte den sportlichen Niedergang aufhalten. Erst am letzten Spieltag bekamen die Hanseaten wenigstens halbwegs die Kurve.
Nun muss sich der SV Werder in der Relegation behaupten, noch ist der Klassenerhalt nicht perfekt. 1980, nach dem ersten Bundesliga-Abstieg, kehrten die Hanseaten nach einem Jahr mühelos in die Bundesliga zurück.
Dass sich derlei „Betriebsunfälle“ vier Jahrzehnte später nicht mehr so leicht reparieren lassen, können die Grün-Weißen beim benachbarten Erzrivalen aus Hamburg fast hautnah beobachten. Und vielleicht müssen sich die Bremer ja sogar mit dem Erzrivalen HSV in der Relegation messen.
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