Köln (SID) – Der englische Fußball-Verband FA wird eine Studie in Auftrag geben, um die genauen Gründe von Demenzerkrankungen bei Profispielern zu ergründen. Eine erste Untersuchung in Schottland hatte Ende 2019 aufgezeigt, dass Profifußballer einer erhöhten Gefahr ausgesetzt sind, an einer Demenzerkrankung zu sterben.
Diese erste Studie habe, so die FA, zu ersten grundlegenden Erkenntnissen geführt, hieß es in der Mitteilung: „Aber die Frage, was genau der Grund ist, konnte noch nicht beantwortet werden. Und genau darauf soll nun der Fokus der neuen Studie liegen.“ Vermutet wird ein Zusammenhang mit Gehirnerschütterungen sowie Kopfbällen. In den USA dürfen Kinder bis zehn Jahre deshalb keine Kopfbälle im Spiel ansetzen.
Bei der seit dem Jahr 2017 durchgeführten Studie der Universität Glasgow und der Hampden Sports Clinic untersuchten die Forscher die offizielle Gesundheits-Historie von 7676 Männern der Jahrgänge 1900 bis 1976, die in Schottland professionell Fußball gespielt hatten. 1180 der Untersuchten waren mittlerweile verstorben, zwei Drittel davon gehörten den Jahrgängen 1926 bis 1951 an. Ein Tod aufgrund von Demenz wurde als dreieinhalb Mal so wahrscheinlich eingeschätzt wie bei Normalbürgern.
Zuletzt war im November Englands Fußball-Legende Bobby Charlton (83), Weltmeister von 1966, an Demenz erkrankt. Erst im Juli war Charltons älterer Bruder Jack im Alter von 85 Jahren gestorben, er litt ebenso an Demenz wie der ebenfalls verstorbene 66er-Weltmeister Nobby Stiles.
Fotos: SID
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