Gelsenkirchen (SID) – Am 1. August 2019 trat Clemens Tönnies beim „Tag des Handwerks“ in Paderborn ans Rednerpult und löste den Eklat des Sommers im deutschen Fußball aus. In einer Rede zum Thema „Unternehmertum mit Verantwortung – Wege in die Zukunft der Lebensmittelerzeugung“ empfahl der mächtige Fleischfabrikant und Aufsichtsratschef von Schalke 04 die Finanzierung von Kraftwerken in Afrika und sagte dabei: „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren.“
Es folgte ein Aufschrei quer durch Sport, Politik und Gesellschaft. Tönnies entschuldigte sich wenig später öffentlich, dennoch befasste sich der Schalker Ehrenrat mit der Thematik. Das Gremium verzichtete aber auf eine Absetzung des Klubchefs, der lediglich sein Amt drei Monate ruhen ließ. Die Fans zeigten ihm demonstrativ die Rote Karte.
Noch lauter wurden die Rücktrittsforderungen nach dem Corona-Ausbruch vor einer Woche in seinem Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück. Mehr als 1500 Mitarbeiter infizierten sich mit dem Virus, Nordrhein-Westfalen verhängte einen Lockdown für die Kreise Coesfeld und Warendorf.
Fotos: SID