Bremen (SID) – Schon wieder kein Sieg, aber immerhin ein Pünktchen Hoffnung: Werder Bremen hat sich im Ringen um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga ein 0:0 gegen Bayer Leverkusen erkämpft. Damit verhinderten die zwar leidenschaftlich kämpfenden, aber insgesamt harmlosen Hanseaten immerhin die achte Bundesliga-Pleite in Serie – ein Unentschieden ist in der prekären Lage der Bremer aber eigentlich zu wenig. In der 90. Minute sah Werders Eren Dinkci die Rote Karte.
Als Tabellen-14. droht Werder weiter der erste Abstieg seit 1980, am Sonntag könnten der 1. FC Köln sowie Hertha BSC oder Arminia Bielefeld an den Grün-Weißen vorbeiziehen. Dass Florian Kohfeldt Werder-Trainer bleiben darf, gilt nach einem wenigstens kämpferisch überzeugenden Auftritt der Hanseaten aber als wahrscheinlich.
Der 38-Jährige hatte nach dem ordentlichen Auftritt im Halbfinale des DFB-Pokals gegen RB Leipzig nur eine Jobgarantie für das Bayer-Spiel erhalten. Nächste Woche steigt beim FC Augsburg das nächste Abstiegsendspiel für Werder. Leverkusen bleibt Sechster und hat weiter beste Aussichten, die Europa League zu erreichen.
„Die Mannschaft muss bedingungslos kämpfen und mutig sein“, hatte Kohfeldt vor der Partie gesagt. Und so biss Werder, wühlte und grätschte – spielerisch gelang den Grün-Weißen, die verletzungsbedingt unter anderem auf die eigentlichen Abwehr-Stammkräfte Marco Friedl und Ömer Toprak verzichten musste, allerdings erwartungsgemäß nicht sonderlich viel.
Auf der anderen Seite tat sich Bayer mit der harten Gangart der Hausherren zunächst auch schwer. Angetrieben von Mittelfeld-Mann Kerem Demirbay hatte Leverkusen natürlich mehr vom Spiel, die schnellen Außen Leon Bailey und Karim Bellarabi versuchten auch immer wieder Druck zu machen, richtig zwingende Torchancen blieben aber erst einmal aus.
Nachdem der Werder-Beton erstmals Risse bekam, scheiterte Bailey mit einer Möglichkeit an Werder-Keeper Jiri Pavlenka (33.). Die vermeintliche Führung für Bayer nur kurz danach durch Jungstar Florian Wirtz, der vor fünf Tagen volljährig wurde, nahm der Video-Assistent wegen einer Abseitsstellung zurück.
Mit zunehmender Spieldauer investierte auch Werder etwas mehr in die Offensive, für die erste gute Chance musste aber eine Standardsituation herhalten – doch der Kopfball von Niclas Füllkrug (56.) nach einer Ecke brachte nichts ein.
Weil bei den Bremern dann die Kräfte schwanden und das Risiko ein bisschen erhöht wurde, bekam Bayer mehr Räume. So blieb die Partie bis zum Schluss alles andere als hochklassig, aber dafür sehr, sehr intensiv.
Text und Fotos: SID
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