Der 32-Jährige spielt zehn Jahre nach dem WM-Triumph in der Landesliga – und verarbeitet die Ereignisse erst jetzt.
Köln (SID) – Erik Durm hat erst zehn Jahre nach dem Triumph in Brasilien damit begonnen, den verrückten WM-Sommer sacken zu lassen. „Ich weiß gar nicht, ob ich das alles schon richtig verarbeitet habe. Das kommt erst jetzt in dem Moment, wo ich aufgehört und Zeit habe, wirklich darüber nachzudenken. Die hatte ich vorher nicht“, sagte der 32-Jährige bei transfermarkt.de. Am Samstag jährt sich das Finale gegen Argentinien (1:0) zum zehnten Mal.
Durm hatte im Januar seine Profikarriere beendet, inzwischen spielt er für den Landesligisten SG Rieschweiler. Auch bei seinem Heimatverein werde er häufig nach der WM gefragt. „Das sind ja auch durchweg positive Erfahrungen, die ich nie vergessen werde. Deswegen ist es schön, wenn ich darauf angesprochen werde. Ich kenne die Jungs und jeden, der im Sportheim sitzt. Sportlich ist es natürlich ein Riesenunterschied zu früher“, sagte er.
Der damalige BVB-Profi Durm war bei der WM zwar nicht zum Einsatz gekommen, trägt die erlebnisreichen Wochen aber tief in seinem Herzen. „2014 war für mich das Erlebnis meines Lebens und meiner Karriere. Ich habe zu keinem Zeitpunkt darüber nachgedacht, ob ich gespielt habe oder nicht. Natürlich hätte ich gerne gespielt, aber ich habe niemals Groll gehegt, sondern die Atmosphäre aufgesaugt“, sagt er.
Sein siebtes und gleichzeitig letztes Länderspiel absolvierte Durm am 18. November 2014 gegen Spanien, anschließend spielte er noch für Huddersfield Town, Eintracht Frankfurt und zuletzt für den 1. FC Kaiserslautern. „Es war immer was los“, sagt er heute über seine Karriere, daher habe er erst jetzt Zeit zum Nachdenken.
Bild: Erik Durm (r.) mit Miroslav Klose und dem WM-Pokal (© POOL/SID/MARKUS GILLIAR)