Freiburg (SID) – Dank einer überragenden Teamleistung und großer Kampfkraft hat es der „kleine“ SC Freiburg auch dem „Big City Club“ gezeigt. Die formstarken Breisgauer gewannen am letzten Bundesliga-Spieltag vor Weihnachten 4:1 (1:0) gegen Hertha BSC. Nach drei Dreiern in Folge geht der SC mit großem Selbstvertrauen ins baden-württembergische Pokalderby am Mittwoch beim VfB Stuttgart.
Vincenzo Grifo (7.), Ermedin Demirovic (59.), Manuel Gulde (67.) und Nils Petersen (90.+4, Foulelfmeter) trafen für die seit fünf Partien ungeschlagenen Freiburger, die mit 17 Punkten auf den zehnten Tabellenplatz kletterten. Die ambitionierte Hertha, die seit knapp elf Jahren nicht in Freiburg gewonnen hat, rangiert mit 13 Zählern nur auf Platz 14. Daran änderte auch das Tor von Dodi Lukebakio (52.) nichts.
Beim Geisterspiel in Freiburg war der Sport-Club von Beginn an voll da. Die Gastgeber, die ohne ihre Langzeitverletzten Mark Flekken und Janik Haberer auskommen mussten, setzten die Berliner um den früheren SC-Torwart Alexander Schwolow mächtig unter Druck.
Die frühe Führung durch den italienischen Nationalspieler Grifo, der nach starker Vorarbeit von Jonathan Schmid per Kopf traf, kam nicht von ungefähr. Es war Grifos sechstes Saisontor. Die zuletzt starke Abwehr der Hauptstädter machte bei dem Gegentor keine gute Figur.
Auch nach dem Treffer blieben die Freiburger am Drücker. Der Ungar Roland Sallai hätte den Vorsprung für die Mannschaft von Trainer Christian Streich ausbauen können (13.). Die Berliner, bei denen Santiago Ascacibar, Jhon Cordoba und Eduard Löwen fehlten, kamen nicht ins Spiel. Mit dem knappen Rückstand nach einer Viertelstunde waren die Gäste noch gut bedient.
Mitte der ersten Hälfte kam immer noch nichts von der Hertha, Coach Bruno Labbadia war sichtlich unzufrieden. Während die Freiburger jede Menge Aktivposten in ihren Reihen hatten, reagierten die Berliner nur. Erst in der 36. Minute sorgte Maximilian Mittelstädt für ein wenig Gefahr vor dem Freiburger Tor. Auf der Gegenseite hätte Grifo eigentlich erhöhen müssen (45.).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs reagierte Labbadia. Er ließ Angreifer Matheus Cunha, den er in der ersten Hälfte mehrfach lautstark kritisiert hatte, in der Kabine. Für den Brasilianer kam der Niederländer Javairo Dilrosun.
Die Maßnahme zeigte Wirkung, die Gäste präsentierten sich stark verbessert. Zunächst traf Niklas Stark per Kopf die Latte (51.), Sekunden später sorgte Lukebakio nach Vorarbeit von Dilrosun für den Ausgleich. In der 56. Minute traf Dilrosun den Außenpfosten. Noch größer war die Chance von Krzysztof Piatek 60 Sekunden später.
Die erneute SC-Führung mitten in der Berliner Druckphase kam überraschend. Zum „Dank“ für sein erstes Bundesligator wurde der Bosnier Demirovic direkt ausgewechselt. Im Anschluss waren die Freiburger dem dritten Tor nahe, Gulde traf per Kopf nach einer Ecke von Grifo dann auch tatsächlich. Danach verhinderte Schwolow mehrfach den vierten SC-Treffer.
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