Die Meinungen zur Szene in der Nachspielzeit des Halbfinales im DFB-Pokal zwischen dem Stuttgart und Frankfurt gingen in der Tat nicht auseinander.
Stuttgart (SID) – Handspiel oder nicht? Die Meinungen zur Szene in der Nachspielzeit des Halbfinales im DFB-Pokal zwischen dem VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt (2:3) gingen in der Tat nicht auseinander: Dass der Frankfurter Aurelio Buta der Ball an die Hand bekommen hatte, war unstrittig.
Uneins waren sich die Beteiligten dagegen in der Bewertung des Urteils von Schiedsrichter Daniel Schlager. Der 33 Jahre alte Unparteiische aus Rastatt blieb nach der Intervention durch den VAR bei seiner Entscheidung: kein Elfmeter und damit keine Chance zum Ausgleich für die Stuttgarter.
Buta habe den abgefälschten Ball „zweifelsohne an den Oberarm“ bekommen, sagte Schlager nach dem Spiel in der ARD. Nach der Inaugenscheinnahme der Videobilder aber war das Handspiel „für mich nicht strafbar“, es habe sich um einen „normalen Bewegungsablauf“ von Buta gehandelt.
Bei der ausführlichen Betrachtung der Szenen sah sich Schlager in seinem ersten Urteil bestätigt. Kriterium für ein Handspiel sei neben der unnatürlichen Vergrößerung der Körperfläche, „dass es Absicht sein muss – das ist es hier auf gar keinen Fall“. Buta habe die Hand sogar weggezogen.
VfB-Trainer Sebastian Hoeneß hätte sich erwartungsgemäß einen anderen Ausgang gewünscht. So, wie Schlager geurteilt habe, sei die Situation „schwer zu akzeptieren“, sagte er. Es sei schließlich „ein Handspiel“ gewesen, „so gesehen sind wir nicht besonders glücklich mit der Entscheidung“.
Frankfurts Trainer Oliver Glasner sah das gewissenhafte Vorgehen und Zusammenspiel des VAR und von Schlager derweil als beispielhaft an: „Ganz unabhängig von der Entscheidung, genauso muss das Prozedere sein.“ Dann würden auch alle mit derartigen Entscheidungen leben können.
Bild: Daniel Schlager verteidigt seine Entscheidung (© IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler/SID/IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler)