Frankfurt/Main (SID) – Die Deutsche Fußball Liga (DFL) verzichtet erst einmal auf eine konkrete Regelung für den Fall eines nicht abzuwendenden Saisonabbruchs aufgrund der Coronapandemie in der 1. und/oder 2. Bundesliga. Dies ist das Ergebnis einer außerordentlichen Sitzung des Präsidiums am Donnerstag. Die DFL-Mitgliederversammlung werde sich vorerst auch nicht mehr mit der Thematik befassen, hieß es in einer Pressemitteilung.
Mitte Mai hatte die Angelegenheit für viel Wirbel gesorgt. Unter anderem waren Diskussionen über die Auf- und Abstiegsregelung hochgekocht, die Bundesliga-Klubs waren sich in der Frage uneinig. Nun schlug die mit Vertretern von zwölf Profiklubs besetzte DFL-Kommission „Fußball“ vor, das Problemfeld ruhen zu lassen, dem entsprach das Präsidium.
Klar ist jedoch laut DFL-Angaben, dass die Hinrundentabelle nicht als Grundlage für eine Wertung im Abbruchfall herhalten wird. Auch eine Annullierung der Saison werde es nicht geben. Sollten nicht alle Klubs zum Zeitpunkt eines vorzeitigen Saisonendes gleich viele Spiele absolviert haben, wäre laut des Ligaverbandes ein Ausgleichsmechanismus wie bei einer Quotienten-Regelung erforderlich. Solch eine Regel hatte die Handball-Bundesliga (HBL) bei ihrem vorzeitigen Saisonende angewendet.
Die DFL ist sich mit Blick auf andere europäische Ligen bewusst, dass ein Saisonabbruch juristische Auseinandersetzungen zur Folge haben könnte. Es stehe „außer Frage, dass alle Anstrengungen in der Bundesliga und 2. Bundesliga der Fortsetzung der Saison gelten sollten, um diese zu einem sportlichen Abschluss zu bringen“, hieß es.