Frankfurt am Main (SID) – Jungstar Jude Bellingham vom Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund droht nach seiner harschen Schiedsrichter-Kritik ein Nachspiel. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag mitteilte, hat der Kontrollausschuss ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
In einem ersten Schritt wurde Bellingham nun zu einer Stellungnahme aufgefordert, erst anschließend wird über den weiteren Fortgang des Verfahrens entschieden. Die Dortmunder Polizei bestätigte zudem den Eingang einer Strafanzeige. „Zur Prüfung der Strafbarkeit wird diese an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet“, sagte Sprecher Gunnar Wortmann dem SID am Montag. „Die Anzeige stammt von einer Privatperson.“ Nach SID-Informationen ist unwahrscheinlich, dass Bellingham hier etwas droht.
Der Profi hatte den Unparteiischen Felix Zwayer (Berlin) nach dem 2:3 im Topspiel gegen Bayern München beim norwegischen Sender Viaplay Fotball hart angegangen. „Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?“, sagte der englische Nationalspieler in einem TV-Interview.
2004 hatte Zwayer den Akten zufolge als Assistent Geld vom Drahtzieher Robert Hoyzer angenommen. Später deckte er den Skandal mit auf, eine Manipulation wurde ihm trotz Sperre nie nachgewiesen.
Die BVB-Verantwortlichen nahmen Bellingham in Schutz. „Der Junge ist 18, spricht nach einem hitzigen, emotionalen Spiel. Er benennt alte Fakten, das muss man nicht machen“, hatte Sportdirektor Michael Zorc dem SID am Sonntag gesagt: „Er ist eben ein Heißsporn. Die Dinger sind jetzt in der Welt, aber wir stehen da zu ihm. Strafrechtlich sehe ich da nichts Problematisches.“
Text und Fotos: SID
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