Köln (SID) – Die Fußball-Bundesliga ist von den Top-Fünf-Ligen in Europa am besten mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie klar gekommen. Zu diesem Ergebnis kommt die 30. Studie des Deloitte Annual Review of Football Finance. Die Bundesliga rückt auf den zweiten Platz der umsatzstärksten Ligen in der Saison 2019/20.
Insgesamt hat die deutsche Spitzenliga 3,2 Milliarden Euro erwirtschaftet, was einem im Ligavergleich moderaten Umsatzrückgang von minus vier Prozent entspricht (minus 137 Millionen Euro). Dieser ist vor allem auf einen Rückgang bei den Spieltagserlösen aufgrund der Geisterspiele zurückzuführen.
Den größten Anteil am Bundesliga-Umsatz 2019/20 hatten mit 46 Prozent und 1,5 Milliarden Euro wie in den Vorjahren die Medienerlöse. In diesem Bereich kam der Liga zugute, dass der Spielbetrieb bereits im Mai wiederaufgenommen wurde, während der Ball in den anderen Ligen noch ruhte. Deshalb forderten die Medienpartner keine signifikanten Rabatte.
Im Bereich Sponsoring konnte die Bundesliga ihre Umsätze sogar um fünf Prozent steigern. Die Personalaufwandsquote in der Saison 2019/20 ist mit 56 Prozent auf ein Rekordhoch der vergangenen 20 Jahre gestiegen. Im internationalen Vergleich weist die Bundesliga weiterhin die mit Abstand geringste Personalaufwandsquote unter den Top-Fünf-Ligen auf.
„Insgesamt gibt es für die Bundesliga Anlass zur Hoffnung, wirtschaftlich weiterhin vergleichsweise gut durch die unsicheren Zeiten zu kommen“, betonte Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte.
Die Pandemie hatte europaweit große Auswirkungen. Insgesamt erwirtschaftete der europäische Spitzenfußball in der Saison 2019/20 Umsätze in Höhe von 25,2 Milliarden Euro (exklusive Transfererlöse) und damit 3,7 Milliarden Euro weniger (minus 13 Prozent) als im Vorjahr. Dabei handelt es sich um den ersten Umsatzrückgang seit der globalen Finanzkrise im Jahr 2008.
Mit 60 Prozent der Gesamtumsätze tragen die Top-Fünf-Ligen auch in diesem Jahr den Großteil zum europäischen Marktvolumen bei. Diese fünf Ligen haben 2019/20 Umsätze in Höhe von insgesamt 15,1 Milliarden Euro erwirtschaftet und damit 11 Prozent weniger als in der Vorsaison.
Text und Fotos: SID
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