Köln (SID) – Aurelio De Laurentiis, Eigentümer des italienischen Serie-A-Tabellendritten SSC Neapel, sieht in einer europäischen Super League die einzige Chance, die Klubs vor dem finanziellen Kollaps zu retten. „Das System funktioniert nicht mehr. Die Champions League und die Europa League bringen den Vereinen nicht genügend Einnahmen, um eine Teilnahme zu rechtfertigen“, sagte der Filmproduzent im Interview mit der britischen Tageszeitung Daily Mail.
Um wettbewerbsfähig zu sein, brauche man „mehr Starspieler. Das bedeutet, dass die Klubs mehr Geld ausgeben müssen, aber die Preisgelder der europäischen Wettbewerbe berücksichtigen dies nicht“, klagte er.
„Die Vereine müssen miteinander reden, um ein moderneres Turnier aufzubauen, das für alle Beteiligten gewinnbringend ist“, sagte De Laurentiis und plädierte für eine „europäische Liga mit einem demokratischen Zulassungssystem, das auf den Leistungen der Mannschaften in ihren nationalen Wettbewerben basiert. Ich habe mir ein Projekt angesehen, das dem europäischen Fußball zehn Milliarden Euro bringen könnte“.
Ansonsten sieht De Laurentiis schwarz. „Wenn wir die Regeln nicht ändern und Fußball zu einer besseren Show machen, werden uns die jungen Leute verlassen“, warnte der Unternehmer: „Fußball wird nicht mehr der zentrale Teil unseres Lebens sein. Menschen zwischen acht und 25 Jahren sehen sich keinen Fußball mehr an, sie spielen lieber auf ihren Smartphones.“
Die Pläne einiger Großklubs zur Gründung einer Super League sorgt seit Monaten für heftige Diskussionen, gelten vorerst aber als gescheitert. Wegen großer Widerstände hatten sich neun von zwölf vorgesehenen Startern distanziert, nur Barcelona, Real Madrid und Juventus Turin gelten nach wie vor als Befürworter.
Text und Fotos: SID
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