Frankfurt am Main (SID) – Immer wieder narrte Hannes Bongartz seine Gegenspieler mit dem gleichen Trick. Sein filigraner Übersteiger ließ den einen oder anderen Bundesligaprofi verzweifeln – und er brachte ihn sogar bis in die Nationalmannschaft. Wenn der gebürtige Bonner am Sonntag seinen 70. Geburtstag feiert, kann er auf eine große Karriere als Spieler und Trainer zurückblicken.
298 Bundesligabegegnungen absolvierte der zentrale Mittelfeldspieler in den 70er und 80er Jahren für Schalke 04 und den 1. FC Kaiserslautern. Wegen seiner hageren Gestalt erhielt er den Spitznamen „Spargel-Tarzan“. 1976 wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft Vize-Europameister, doch zum Leistungsträger schaffte er es in der DFB-Elf nie.
Aber warum kam ein technisch derart beschlagener Spieler nur auf vier Länderspiele? „Weil ich seinerzeit in der Nationalmannschaft den Mund nicht weit genug aufgerissen und meine Ellbogen zu wenig eingesetzt habe“, erklärte Bongartz. Nach der Spielerkarriere wurde er Trainer. Wattenscheid 09 entwickelte sich zu seinem Herzensverein, in insgesamt 382 Partien stand er beim mittlerweile tief gefallenen Ex-Bundesligisten an der Seitenlinie.
Seine zweite große Leidenschaft waren immer die Pferde. „Ich würde die Pferde und den Stallgeruch nie mit einem Golfschläger tauschen“, sagte Bongartz einst. Als Jugendlicher wurde er deutscher Meister im Kunstradfahren, doch er wollte immer Fußballer werden. „Für mich gab es von Kindesbeinen an nur Fußball, Fußball, Fußball“, betonte Bongartz. Noch heute ist er als Spielerberater tätig.
Text und Fotos: SID
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