Köln (SID) – Im Juli wird der Fußballverband der DDR im Weltverband FIFA aufgenommen, zwei Monate später steht schon das erste Länderspiel auf dem Programm. Am 21. September 1952 unterliegt die DDR-Auswahl Gastgeber Polen im Armee-Stadion in Warschau mit 0:3 – doch das Ergebnis war zweitrangig.
Polen hatte sich ungeachtet der schrecklichen Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg dazu bereit erklärt, gegen eine deutsche Mannschaft zu spielen. „Wir wussten, dass wir durch einfühlsames Verhalten und faires anständiges Auftreten versuchen mussten, uns als Freunde aus einem neuen Deutschland zu zeigen. Allen war klar, dass die Polen noch längst nicht vergessen hatten“, sagte der damalige Kapitän Horst Scherbaum später.
Im Spiel war die von Willi Oelgardt betreute Mannschaft vor rund 35.000 Zuschauern in der zweiten Halbzeit chancenlos. Das lag auch an der kurzen Vorbereitung. Am 19. September trafen sich die Spieler zur Einkleidung in der Sportschule Berlin-Grünau. Nach einem gemeinsamen Training ging es dann im Schlafwagen nach Warschau. Nach einer Stadtrundfahrt und dem Abschlusstraining wurde am 21. September ein Stück DDR-Fußballgeschichte geschrieben.
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