Köln (SID) – Nicht wenige Menschen behaupten, Pep Guardiola habe das Genie in Lionel Messi erst wachgeküsst – und der Welt damit den womöglich besten Fußballer der Geschichte geschenkt. Insofern ist der 18. Januar 1971 kein Tag wie jeder andere.
An jenem Montag wird in Santpedor, 73 Kilometer nordwestlich von Barcelona, Dolors und Valenti Guardiola der erste Sohn geboren. Josep, heute besser bekannt als Pep, wuchs zu einem bedeutsamen Fußballspieler heran – obwohl er weder groß noch schnell noch torgefährlich war. Guardiola aber hatte einen nicht zu erlernenden Blick für das Spiel, er dachte mehrere Spielzüge voraus.
Der große Johan Cruyff stellte ihn ins Zentrum des Spiels, da war Guardiola gerade 13 Jahre alt und gehörte erst eine Woche der Nachwuchsakademie des FC Barcelona an. Cruyff holte ihn 1990 aus La Masia in die erste Mannschaft – und gewann mit dem Metronom Pep alle Titel.
Der zerbrechlich wirkende Guardiola war fasziniert von der Vision des perfekten Kurzpassspiels, welches Cruyff propagierte. Folgerichtig hob Guardiola es auf eine neue Ebene, als er zwei Jahre nach seinem Karrierende im Sommer 2008 die Barca-Profis übernahm.
Er formte mit seiner bisweilen wahnsinnig anmutenden Akribie eine Mannschaft, die zum Inbegriff von Spielkontrolle wurde. Xavi und Iniesta bestimmten das Tempo im Mittelfeld, der Ball aber sollte früher oder später zu Messi.
Der Argentinier wurde unter Guardiolas Vorgängern meist als Außenstürmer aufgeboten. Der junge Coach aber wagte das Sakrileg, den nur 1,70 m kleinen Messi als Mittelstürmer aufzubieten. Oft hängend, dafür mit allen Freiheiten. Und Messi nutzte diesen Spielraum für unglaubliche Dribblings in höchstem Tempo und Tore en masse.
Guardiola mag Messi zu seiner Größe verholfen haben, doch umgekehrt war es genauso. Guardiola verließ Barcelona 2012 mit 14 Pokalen im Gepäck. Er wurde von allen Weltklubs umgarnt, entschied sich erst für Bayern München, später für Manchester City – und viele Spieler wechselten wegen ihm genau dorthin.
Fotos: SID
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