Köln (SID) – Mit Aberglaube hatte Franz Kremer nichts am Hut. Für Freitag, den 13. Februar 1948 lud der Vorsitzende des Kölner BC 1901 in eine urige Eckkneipe. Er tat dies in der festen Überzeugung, ein Großprojekt des deutschen Fußballs auf den Weg zu bringen. Durch Fusion mit dem Arbeiterverein Sülz 07 wollte Kremer seinen Klub aus dem gutbürgerlichen Stadtteil Klettenberg aus der Mittelmäßigkeit herausführen.
Hierzu machte sich Kremer für die Gründung eines Großklubs in der Domstadt stark. Und tatsächlich traf der damals 42 Jahre alte Werbeartikelunternehmer offenbar den Nerv seiner Zuhörer, als er eine Frage stellte: „Wollen Sie mit mir Deutscher Meister werden?“ Der Kölner träumt halt gerne.
Die Mitglieder des KBC (156 Ja-Stimmen, zehn Enthaltungen, keine Nein-Stimme) wie auch von Sülz 07 (121 Ja-Stimmen bei 156 Teilnehmern) votierten mit überwältigender Mehrheit für die Verschmelzung. Der 1. Fußball-Club Köln 01/07 e. V. war geboren, Franz Kremer wurde ohne Gegenstimme zum ersten Präsidenten gewählt.
Bei der Wahl der Vereinsfarben machte es sich der 1. FC Köln einfach: Rot und Weiß wie die Kolorierung der Stadt. Bereits am Tag nach der Gründung erhielt der FC die Spielberechtigung und weitere 24 Stunden später stand das erste Punktspiel auf dem Programm.
In der Rheinbezirksliga/Gruppe 1 besiegte der „Neuling“, der schlicht den Platz der Sülzer einnahm, den Gast Nippes 12 mit 8:2. Es war der Auftakt einer Erfolgsgeschichte. Bereits 1962 war der 1. FC Köln deutscher Meister, zwei Jahre darauf erster Titelträger der Bundesliga.
Fotos: SID
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