Köln (SID) – Die Fußball-Bundesliga ist längst ein Selbstläufer. Selbst die Corona-Pandemie konnte die deutsche Eliteklasse nicht stoppen, die Deutsche Fußball Liga (DFL) sorgte mit ihrem Hygienekonzept für weltweite Aufmerksamkeit und zeigte, dass auch in Zeiten einer großen Gesundheitskrise unter strengen Auflagen Sportveranstaltungen möglich sind.
Bis die Bundesliga allerdings aus der Taufe gehoben werden konnte und am 24. August 1963 ihren ersten Spieltag absolvierte, mussten viele Widerstände überwunden werden. Schon 1932 hatte es bei einem Geheimtreffen in Eisenach die Idee gegeben, auch in Deutschland eine Liga nach englischem Vorbild zu installieren.
Damals waren führende Klub-Vertreter zusammengekommen. Aber die Zeit war offenbar noch nicht reif gewesen. 1949 übernahm Franz Kremer, visionärer Präsident des 1. FC Köln, den Vorsitz der „Interessengemeinschaft Bundesliga und Berufs-Fußball“ und forcierte die Idee. Der FC-Chef wurde jedoch von anderen Landesfürsten als „Rebell“ abgekanzelt. Noch 1958 war die Bundesliga-Gründung bei einem außerordentlichen DFB-Bundestag im Frankfurter Römer abgeschmettert worden.
Die beschwörenden Worte von Bundestrainer Sepp Herberger („Wir brauchen diese Eliteklasse, wenn wir international mithalten wollen“) konnten die Delegierten nicht umstimmen. Allerdings ließ sich Kremer davon nicht abschrecken und fand im späteren DFB-Präsidenten Hermann Neuberger, Chef des saarländischen Fußball-Verbandes, einen Gleichgesinnten.
Neuberger entwickelte ein fertiges Statut und überzeugte viele Kritiker. Am 28. Juli 1962 wurden im Goldsaal der Dortmunder Westfalenhalle Nägel mit Köpfen gemacht. Mit 103:26 Stimmen wurde die Einführung der Bundesliga beschlossen. Der Weg für den Startschuss am 24. August 1963 war damit endgültig bereitet.
Schon am ersten Spieltag lockte die Bundesliga 327.000 Fans bei acht Spielen – die Liga umfasste damals nur 16 Mannschaften – in die Stadien. Das erste Tor erzielte der Dortmunder Friedhelm „Timo“ Konietzka bei der 2:3-Niederlage der Borussia bei Werder Bremen in der ersten Spielminute. Allerdings wurde der Treffer weder von einem Fotografen, geschweige denn von einer TV-Kamera eingefangen.
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