Dank der Cleverness von „König Kai“ hat Bayer Leverkusen der Konkurrenz im Kampf um die Königsklasse Druck gemacht. Drei Tage nach der deftigen Pleite gegen den VfL Wolfsburg (1:4) gewann der rheinische Fußball-Bundesligist zum Auftakt des 29. Spieltags 1:0 (0:0) beim SC Freiburg. Durch den ersten Sieg im Breisgau seit Oktober 2011 kletterte Leverkusen vorerst auf den dritten Tabellenplatz.
Jungstar Kai Havertz (54.) traf per Beinschuss gegen SC-Torwart Alexander Schwolow für die Mannschaft von Trainer Peter Bosz, die auswärts seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen ist. Kurz nach seinem neunten Rückrunden-Tor musste der 20 Jahre alte Havertz angeschlagen vom Platz. Für Freiburgs Trainer Christian Streich war es die erste Heim-Niederlagen gegen Bayer.
„Wir haben nur ein Spiel verloren – nicht das gesamte Rennen um die Champions League. Wir müssen jetzt zeigen, dass es tatsächlich nur ein schlechtes Spiel war“, hatte Bosz vor der Partie in Freiburg gesagt: „Ich glaube, auch andere Mannschaften werden noch Punkte verlieren.“
Beim Geisterspiel im Schwarzwaldstadion erwischten die Leverkusener einen schwachen Start. Die Gäste, die ohne Kapitän Lars Bender auskommen mussten, wirkten unkonzentriert. Die Freiburger, bei denen Janik Haberer fehlte, kamen besser in Spiel.
Nach einer Viertelstunde wachten auch die Leverkusener allmählich auf. Mehr als eine optische Überlegenheit kam bei den Bemühungen der Werkself zunächst aber nicht heraus. Nach 20 Minuten hatte sich noch keine der beiden Mannschaften eine Chance erarbeitet. Die Bayer-Jungstars Havertz und Florian Wirtz waren Mitte der ersten Hälfte noch nicht in Erscheinung getreten.
Daran änderte sich auch in den Minuten danach nichts. Die Begegnung entwickelte sich zu einem Langweiler. Die defensiven Freiburger verteidigten sehr solide, die wenig kreativen Rheinländer konnten mit dem vielen Ballbesitz nichts anfangen.
Die erste Hälfte endete mit der ersten großen Möglichkeit des Spiels, die der Freiburger Lucas Höler freistehend vor Bayer-Torwart Lukas Hradecky vergab (43.). Ob ein Treffer der Überprüfung durch den Video-Assistenten standgehalten hätte, blieb offen. Höler schien hauchdünn im Abseits gewesen zu sein.
Wie schon in der ersten Hälfte waren die Gäste auch zu Beginn des zweiten Durchgangs schläfrig. Die Freiburger waren aggressiver, von Bayer kam nicht viel. Die Führung durch das elfte Saisontor von Havertz nach Vorarbeit von Leon Bailey fiel überraschend und war schmeichelhaft.
Nach dem Tor wurde das deutlich Spiel besser, beide Teams gingen mit höherer Intensität und wesentlich mehr Emotionen zur Sache. Freiburg verstärkte die Offensive, Luca Waldschmidt kam als Joker. Bayer lauerte auch ohne Havertz, der nach einem Zweikampf vom Feld humpelte, auf den vorentscheidenden Konter.
SID