Frankfurt am Main (SID) – Rückschlag vor dem „Jahrhundertspiel“: Eintracht Frankfurt hat vor dem Kracher gegen den FC Barcelona in der Europa League einen unerwarteten Dämpfer kassiert. Der Fußball-Bundesligist kam vor großer Kulisse gegen Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth nicht über ein torloses Remis hinaus. Die Vorfreude auf das Viertelfinale gegen den spanischen Topklub wird getrübt.
Der Mannschaft von Cheftrainer Oliver Glasner fehlte es vor 50.500 Zuschauern gegen den leidenschaftlich verteidigenden Abstiegskandidaten an Durchschlagskraft. Mit 39 Punkten verbleibt Frankfurt auf Rang neun. Vor dem ersehnten Hinspiel gegen Barcelona am Donnerstag (21.00 Uhr/RTL) dürfen sich die Hessen aber dennoch Hoffnungen auf ein weiteres Jahr im internationalen Wettbewerb machen.
Die Gäste aus dem Frankenland stehen trotz des Punktgewinns vor dem direkten Wiederabstieg. Nach nur drei Siegen aus 28 Spielen und dem erst zweiten Punkt in fremden Stadien liegt das Kleeblatt abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Mit 16 Zählern beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz bereits zehn Zähler.
Direkt nach dem Anpfiff zündelten die Frankfurter Ultras, dichte Rauchschwaden zogen aus dem prall gefüllten Heimblock unter das Stadiondach. Das Feuerwerk auf dem Rasen blieb aber aus. Die Eintracht übernahm die Spielkontrolle und erspielte sich erste Halbchancen. Fürth lauerte auf Konter.
Nach einer Viertelstunde tauchten die Fürther aus dem Nichts erstmals gefährlich vor Kevin Trapp auf. Doch der Nationaltorhüter parierte stark gegen den Ex-Frankfurter Branimir Hrgota. Das Team von Trainer Stefan Leitl mischte nun munter mit, den Hausherren fiel im letzten Drittel wenig ein.
Glasner hatte vor der Partie den Saisonendspurt als „die schönste Zeit des Jahres“ bezeichnet, der österreichische Coach wolle nun „ernten, was wir gesät haben.“ Der gefürchtete Powerfußball seiner Mannschaft keimte bis zur Pause jedoch nur stellenweise auf. U21-Nationalspieler Ansgar Knauff prüfte Gästekeeper Andreas Linde aus der Distanz, dann scheiterte Jesper Lindström zweimal an dem Schweden.
Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie. Die Eintracht mühte sich immer wieder in Strafraumnähe, dort fehlten allerdings die zwingenden Ideen. Auch Antreiber Filip Kostic blieb auf seiner linken Seite unauffällig. Die lange Länderspielpause hatte ihre Spuren im Spiel der Adlerträger hinterlassen. Es reihten sich Ungenauigkeiten ein, Fürth verteidigte konsequent.
Die lautstarke Unterstützung von den Rängen trieb Frankfurt in der Schlussphase nach vorne. Doch auch wenn der Druck auf die Fürther Fünferkette merklich stieg, der entscheidende Durchbruch wollte vor dem von Eintrachts Aufsichtsratsvorsitzenden Philipp Holzer in der Frankfurter Rundschau als „Jahrhundertspiel“ titulierten Höhepunkt gegen Barcelona nicht gelingen. Sorgen gab es kurz vor Schluss um Fürths Marco Meyerhöfer, der verletzt von Sanitätern vom Feld getragen wurde.
Text und Fotos: SID