Hamburg (SID) – Dämpfer im Derby: Simon Terodde hat den Hamburger SV mit seinem nächsten Doppelpack vor einer Derby-Pleite bewahrt. Trotz der beiden Treffer des Stürmers kam der Zweitliga-Tabellenführer im Stadtduell mit dem FC St. Pauli nur zu einem 2:2 (1:1) und musste im sechsten Saisonspiel erstmals Federn lassen.
In einer turbulenten Schlussphase sorgte Terodde (84.) für den späten Ausgleich und machte damit seinen vierten Doppelpack der laufenden Saison perfekt. Rodrigo Zalazar (35.) und Simon Makienok (82.) hatten die Partie für den Kiezklub zuvor gedreht. Terodde hatte vor 1000 Zuschauern im Volksparkstadion zunächst zum 1:0 für den HSV getroffen.
Emotionsgeladen und temporeich, intensiv und stimmungsvoll: Die 104. Auflage der Partie hatte es in sich. Der HSV diktierte das Geschehen zwar über weite Strecken des Spiels, nutzte aber seine Chancen nicht konsequent genug. Knipser Terodde hatte bei einem Kopfball an den Pfosten (19.) Pech und verzog in der zweiten Halbzeit zweimal aus aussichtsreicher Position (60. und 66.).
Die Braun-Weißen ärgerten den ungeliebten Stadtrivalen unterdessen erneut: Schon in der vergangenen Saison hatte der HSV beide Duelle gegen St.Pauli mit jeweils 0:2 verloren – und war am Ende bekanntlich nicht in die Bundesliga aufgestiegen.
Das Derby war zugleich die vorerst letzte Fußball-Party in der Hansestadt. Kurz vor dem bundesweiten Lockdown durften am Freitagabend noch einmal 1000 Fans im Volksparkstadion dabei sein. Die HSV-Spieler bedankten sich mit einem offenen Brief. „Uns bedeutet es extrem viel, nicht allein ins Spiel zu gehen. Wir sehen, hören und spüren euch“, schrieben die HSV-Spieler in einer Grußbotschaft, die auf den Sitzen platziert war.
Diese Unterstützung schien zunächst vor allem einen Hamburger zu pushen: Simon Terodde. Keine zwölf Minuten waren gespielt, da schlug der beste Zweitliga-Stürmer zu. Nach toller Vorarbeit von Josha Vagnoman köpfte der 32-Jährige zur Führung ein. Nur sieben später klatschte ein weiterer Terodde-Kopfball an den Pfosten.
Und St. Pauli? Das Team von Trainer Timo Schultz versteckte sich ganz und gar nicht und verdiente sich den Ausgleich redlich. Zalazars knallharter Flachschuss aus rund 20 Metern bedeutete den achten Torschuss für St. Pauli – der HSV lag zu der Zeit trotz phasenweise druckvollen Spiels bei zwei.
Im zweiten Abschnitt übernahmen die Hausherren zunehmend das Kommando, ohne sich dabei die ganz großen Möglichkeiten zu erspielen. St. Pauli verteidigte clever und blieb mit Kontern gefährlich.
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