Belo Horizonte (SID) – Im Schatten der Fußball-Europameisterschaft schreibt die Copa America kräftig rote Zahlen. Laut einer Studie des brasilianischen Internetportals UOL wird der südamerikanische Verband CONMEBOL mit dem kurzfristig an den Zuckerhut verlegten Turnier ein Minus zwischen 15 und 25 Millionen US-Dollar machen.
Ein Totalausfall nach der für unmöglich erachteten Austragung in den vorgesehenen Gastgeberländern Kolumbien (innere Unruhen) und Argentinien (Coronakrise) hätte jedoch ein noch größeres Minus von 50 Millionen US-Dollar bedeutet. Zudem hat Südamerikas Fußball-Dachorganisation mehr als 100 Millionen US-Dollar im Sparstrumpf, um den Fehlbetrag auszugleichen.
Zum Verlust in Brasilien trugen vor allem das Fehlen von Zuschauern in den Stadien, die Flucht der Sponsoren vor negativen Reaktionen angesichts von nun bereits über 500.000 COVID-19-Toten im Land sowie die schwache Free-TV-Visibilität in einem landesweit zweitrangigen Heim-Sender bei. Immerhin sind die Zuschauerzahlen im lukrativen US-Markt wegen der Übertragungszeiten am Abend besser als die der zu früheren Uhrzeiten stattfindenden Euro.
Laut UOL hatte die CONMEBOL ursprünglich 122 Millionen US-Dollar als Ausgaben für die Copa veranschlagt. Brasiliens Staatspräsident Jair Bolsonaro hatte der kurzfristigen Verlegung in sein Land jedoch nur zugestimmt, wenn auf die Regierung keine Kosten abgewälzt werden würden. Damit ist der eine Partner fein raus, der andere dick im Minus.
Text und Fotos: SID
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