Die 32-Jährige startete am Donnerstag mit Drittligist FC Ingolstadt in die neue Saison.
Ingolstadt (SID) – Sabrina Wittmann sieht sich für ihre Pionierrolle als erste Cheftrainerin im deutschen Männer-Profifußball „voll bereit“. Sie glaube, „dass jetzt der Punkt ist, dass ich diese Vorreiterrolle annehmen kann und sollte. Ich fühle mich nicht unwohl. Es ist wichtig, diesen Weg zu ebnen – aber weniger mit reden, sondern mehr mit machen“, sagte Wittmann, die künftig beim Drittligisten FC Ingolstadt die Verantwortung trägt.
Wittmann wurde am Donnerstagmittag bei den Schanzern offiziell vorgestellt, am Nachmittag leitete die 32-Jährige die erste Einheit. Sie wisse, „dass jetzt mehr Menschen drauf schauen“. Aber sie freue sich, „wenn ich dazu beitragen kann, dass sich einige Dinge in Zukunft vielleicht ändern werden“, fügte Wittmann an. Letztendlich erwarte sie „nur, dass es irgendwann um Fußball geht“.
Entsprechend konnte sie es „kaum erwarten, dass es endlich losgeht und mit den Jungs auf den Platz zu gehen. Da fühle ich mich am wohlsten. Ich stecke voller Tatendrang“, betonte die FCI-Trainerin. Sie hoffe, „dass wir in einem Jahr hier sitzen und über das Sportliche reden. Es wird auch hier wieder etwas Normaler.“
Wittmann war im Mai von der U19 zu den Profis aufgerückt und hatte zunächst interimsweise die Nachfolge von Michael Köllner angetreten. Dabei empfahl sie sich als Dauerlösung beim ehemaligen Bundesligisten.
Die gebürtige Ingolstädterin, die seit 19 Jahren im Verein ist, bringe „alles für diese Position mit. Mehr DNA geht nicht. Sie hat dem Team bereits in der kurzen Zeit ihre Handschrift mitgegeben“, lobte FCI-Sportdirektor Ivica Grlic.
Ex-Nationalspielerin Inka Grings (SV Straelen) und Imke Wübbenhorst (Sportfreunde Lotte) hatten zuvor schon einmal Männer-Viertligisten trainiert, beim Bundesligisten Union Berlin vertrat Marie-Louise Eta zu Jahresbeginn als Co-Trainerin gemeinsam mit Danijel Jumic den gesperrten Chefcoach Nenad Bjelica an der Seitenlinie. Wittmann aber ist die erste Chefin in einer der drei Profiligen.
Bild: Ingolstadts Trainerin Sabrina Wittmann (© FC Ingolstadt/SID)
Beim FCI ist schon zuviel schief gegangen. Da kann es eigentlich nur aufwärts gehen