Gut eine Woche vor dem Endspiel der Champions League sorgen Vorwürfe gegen Final-Schiedsrichter Szymon Marciniak für Aufsehen.
Köln (SID) – Gut eine Woche vor dem Endspiel der Champions League sorgen Vorwürfe gegen Final-Schiedsrichter Szymon Marciniak (42) für Aufsehen. Der Pole soll am vergangenen Montag als Hauptredner auf einer Veranstaltung des Rechtspopulisten Slawomir Mentzen aufgetreten sein, das berichtet der englische Guardian am Donnerstag. Mentzen gehört zur Führungsriege des rechtsextremen und EU-kritischen Bündnisses Konfederacja.
Die Europäische Fußball-Union bestätigte dem SID am Abend eigene Nachforschungen in der Sache. „Die UEFA ist sich der Vorwürfe gegen Szymon Marciniak bewusst und bemüht sich um Aufklärung“, hieß es in einem Statement: „Die UEFA und die gesamte Fußballgemeinschaft verabscheuen die ‚Werte‘, die von der betreffenden Gruppe vertreten werden und nehmen die Vorwürfe sehr ernst.“ Am Freitag, wenn weitere Informationen vorliegen, soll ein weiteres Statement folgen.
Mentzen hatte die Ziele der Konfederacja vor einigen Jahren wie folgt zusammengefasst: „Wir wollen ein Polen ohne Juden, Homosexuelle, Abtreibungen, Steuern und die Europäische Union.“
Marciniak ist als Schiedsrichter für das Champions-League-Finale am 10. Juni zwischen Manchester City und Inter Mailand in Istanbul angesetzt. Der 42-Jährige gehört seit Jahren zu den angesehensten Referees, im vergangenen Winter pfiff er bereits das WM-Finale zwischen Weltmeister Argentinien und Frankreich in Katar.
Bild: Szymon Marciniak pfiff im November das WM-Finale (© AFP/SID/PAUL ELLIS)