Frankfurt am Main (SID) – Bundesliga-Rekordspieler Karl-Heinz „Charly“ Körbel (602 Spiele) sorgt sich um die Werte im Profifußball. Der 66-Jährige hatte sich selbst vor allem die Vereinstreue auf die Fahne geschrieben und bestritt alle Erstligapartien für seinen Stammverein Eintracht Frankfurt.
„Treue zählt zu den wesentlichen Werten, die Vereine niemals verkaufen dürfen“, betonte Körbel, seit 20 Jahren Leiter der Eintracht Frankfurt Fußballschule, im Interview mit der Redaktions-Kooperation G14plus.
Heute sei er froh, „allen Angeboten widerstanden zu haben. Bundesliga-Rekordspieler zu sein, ist meine Marke, die Wertschätzung mit keinem Geld der Welt zu bezahlen: Der hat immer alles gegeben. Anders als bei Profis, die heute das Vereinswappen küssen und morgen weg sind“.
Transfers vor Vertragsablauf sieht er kritisch: „Vertrag ist nicht mehr Vertrag!“ Wobei er ausdrücklich die „super Arbeit“ von Trainer Adi Hütter und Sportvorstand Fredi Bobic lobt, die Frankfurt in Richtung Borussia Mönchengladbach bzw. Hertha BSC verlassen: „Natürlich schadet ein solcher, allgemeiner Trend dem Fußball. Fans haben ein gutes Gespür. Deshalb müssen wir aufpassen.“
Allerdings stand der „Treue Charly“ 1983 selbst kurz vor einem Abschied aus Frankfurt. Weil ein neues Präsidium die Zusagen der vorherigen Vereinsführung hinsichtlich der Kaderqualität bei seiner Verlängerung seines Vertrags nicht einhielt, kündigte er diese Vereinbarung über einen Anwalt. Letztlich habe es aber „klick gemacht! Die Eintracht war doch meine zweite Familie“.
Solche Entscheidungen, den Verlauf seiner Karriere mit nur sechs A-Länderspielen und sein gesamtes Leben sieht Körbel gesteuert von Jesus. Durch mehr Zeit in der Corona-Pandemie und „durch einen Schubser meiner Frau habe ich angefangen, in der Bibel zu lesen, bin richtig zum Glauben gekommen“.
Er wisse, „dass Jesus Christus mir und meiner Familie immer geholfen hat. Anders als früher, als ich vor Spielen gebetet habe, stehe ich jetzt öffentlich zu meinem Glauben. Die Verbindung zu Jesus Christus ist ein Geschenk. Dort kann ich Fragen abgeben und bekomme Antworten. Mir kann überhaupt nichts passieren. Auch vor dem Tod habe ich keine Angst“.
Text und Fotos: SID
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