Gelsenkirchen (SID) – Für die handverlesenen Beobachter auf den fast leeren Tribünen fiel Weston McKennie beim 0:1 von Schalke 04 gegen Werder Bremen vor allem durch Fouls auf. Doch wer genauer hinsah, erkannte eine starke Botschaft. „Justice for George“ hatte der US-Nationalspieler auf einen Trauerflor an seinem Arm geschrieben, Gerechtigkeit für den durch Polizeigewalt gestorbenen Afroamerikaner George Floyd forderte der 21-Jährige aus Texas.
„Ich will meine Plattform nutzen, um auf ein Problem aufmerksam zu machen, das es schon lange gibt“, twitterte der US-Nationalspieler am Samstagabend, „wir müssen für das eintreten, woran wir glauben, und ich glaube, es ist Zeit, dass wir gehört werden.“
Floyd war am vergangenen Montag in Minneapolis bei einem Polizeieinsatz zu Tode gekommen. Die Tat löste Proteste in vielen US-Städten aus, es kam zu schweren Krawallen. Gegen die Polizeigewalt und den Rassismus meldeten sich auch viele US-Sportler zu Wort.
Ein weißer Polizist hatte Floyd minutenlang sein Knie in den Nacken gedrückt. „Ich kann nicht atmen“, sagte der Afroamerikaner, der an den Folgen der Fixierung starb. Ein Video des Vorfalls löste weltweit Entsetzen aus. Am Freitag wurde der Polizist festgenommen, der bei der brutalen Aktion fast neun Minuten auf Floyds Nacken gekniet hatte. Ihm werden Totschlag und fahrlässige Tötung vorgeworfen.