Edin Terzic stand kopfschüttelnd im Regen, sein Winken Richtung Südtribüne hatte etwas von Abschied. Doch der angeschlagene Trainer von Borussia Dortmund will kämpfen – er sieht sich trotz ernüchternder Bundesliga-Ergebnisse auch im kommenden Jahr noch auf der BVB-Bank. „Natürlich habe ich den Glauben daran“, sagte Terzic nach dem ganz schwachen 1:1 (1:1) gegen den Abstiegskandidaten FSV Mainz 05, einer neuerlich vollkommen rätselhaften Vorstellung.
Terzic erkannte im letzten Spiel des Fußball-Jahres ein Spiegelbild der gesamten Hinrunde. „Wir haben wieder beide Gesichter gesehen, die wir leider viel zu häufig sehen“, sagte er. „Die Art und Weise, wie wir uns Fußball vorstellen, die Power, die Griffigkeit – und wie wir das in der zweiten Halbzeit alles vermissen ließen.“
Genau diese Schwankungen, diese Inkonstanz bekommt der Trainer nicht in den Griff. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Sebastian Kehl, die am Dienstagabend beide nicht reden wollten, werden das in den kommenden Tagen mit ihm analysieren, das hatten sie schon vor dem Spiel angekündigt. Dann wird sich zeigen, ob Terzic genügend Argumente für seine Weiterbeschäftigung präsentieren kann.
Eines ist die sensationell starke Rückrunde der vergangenen Saison – bis zum traumatischen Unentschieden gegen Mainz, das den BVB am letzten Spieltag die Meisterschaft kostete. Insofern wiederholt sich Geschichte, wiederholen sich Muster, die Terzic bisher nicht durchbrechen kann. Ein anderes Argument sind die starken Auftritte in der Champions League, der Sieg in der stärksten Gruppe des Wettbewerbs.
Andererseits ist die erneute Qualifikation für die Königsklasse inzwischen akut in Gefahr. Und damit wohl auch Edin Terzics Job.
Quelle: Sportinformationsdienst (SID)