Die bösen Geister der Vorsaison lassen Borussia Dortmund schon nach drei Spieltagen wieder erschaudern. „Wir haben immer wieder genau diese Spiele angesprochen“, sagte Trainer Edin Terzic nach dem blamablen 2:2 (2:0) des Vize-Meisters gegen den kleinen Aufsteiger 1. FC Heidenheim, „und jetzt passieren sie uns wieder.“
Die Saison-Analyse hatte eindeutig ergeben, dass der BVB den Meistertitel 2022/23 an den ersten zehn Spieltagen mit vier Niederlagen verschenkt hatte. Jetzt geht es schon wieder los: „Wir haben das Spiel komplett aus der Hand gegeben. Wir haben es nach drei oder vier Torchancen wild werden lassen – und haben uns dann selbst geschlagen“, schimpfte Terzic.
Die Mannschaft habe, sagte er schonungslos, „ein Gesicht gezeigt, dass wir in den vergangenen Jahren sehr häufig gezeigt haben. Das darf einem Top-Team mit derart hohen Ambitionen nicht passieren.“ Sein bitterer Schluss: „Es geht darum, alles dem Sieg unterzuordnen. Das ist uns wiederholt nicht gelungen. So wird es schwer sein, irgendwann mal was zu feiern.“ Spitzenmannschaften passierten derartige Spiele nicht – oder eben viel seltener.
Auch Sebastian Kehl rang um Worte. „Erklärbar ist das für uns nicht“, sagte der Sportdirektor und wirkte dabei in dieser frühen Saisonphase bereits ratlos. Köln zu Hause, Bochum auswärts, Heidenheim zu Hause – das geht für ein vermeintliches Top-Team zum Saisonstart kaum besser. Nun aber fehlen von möglichen neun Punkten bereits vier.
„Wir haben gespürt, wie weh es tut, wenn man es am Ende nicht schafft, das aufzuholen, was in der Hinrunde liegengeblieben ist“, sagte Terzic, es war ein eindeutiger Verweis auf das Drama der Vorsaison. Mit Verständnis reagierte er daher auch auf die sehr lauten Pfiffe nach Spielschluss: „Wir dürfen uns nicht beschweren, dass die Stimmung umschlägt und negativ wird.“
Der BVB steckt in seiner ersten Krise der Saison: nach nur drei Spielen.
(SID)