Bochum (SID) – Bundesliga-Rückkehrer VfL Bochum hat seinen Aufwärtstrend dank Manuel Riemann auch im DFB-Pokal fortgesetzt. Nach zwei Punktspielsiegen in gut einer Woche zogen die Westfalen durch ein 5:4 im Nervenkrimi vom Punkt gegen den kriselnden Ligakonkurrenten FC Augsburg ins Achtelfinale ein. Der erst in der 119. Minute eingewechselte Torhüter Riemann verwandelte den entscheidenden Elfmeter, zuvor hatte der Augsburger Arne Maier über das Tor geschossen. Nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung stand es 2:2 (2:2, 1:0).
Die Schwaben, in der Bundesliga nach nur einem Dreier in den ersten neun Partien auf dem Relegationsplatz, kamen zum sechsten Mal in den vergangenen acht Jahren nicht über die zweite Runde hinaus.
Milos Pantovic brachte den VfL mit einem Doppelpack (12./53.) in Führung. Reece Oxford (55.) und Ruben Vargas (58.) sorgten innerhalb von drei Minuten für den Ausgleich. Riemann, der in der Liga schon zwei Elfmeter in dieser Saison abgewehrt hatte, sicherte Bochum den dritten Sieg innerhalb von zwölf Tagen als erfolgreicher Schütze. Für den FCA wird der Herbst immer ungemütlicher: Nach fünf Pflichtspielen in Folge ohne Sieg gerät auch Trainer Markus Weinzierl in Erklärungsnot.
Nach der starken Leistung beim 2:0 gegen Eintracht Frankfurt hatte VfL-Coach Thomas Reis seine Startelf gleich auf sechs Positionen verändert. Zu den Stammspielern, die eine Pause bekamen, gehörte zunächst Riemann, eine neue Chance erhielt unter anderem U21-Nationalspieler Armel Bella Kotchap. Weinzierl stellte sein Team trotz der 1:4-Pleite in Mainz kaum um und nahm nur zwei Änderungen vor. Dem Trainer hatte vor dem Spiel Vorstandschef Klaus Hofmann trotz des schwachen Bundesligastarts den Rücken gestärkt: „Eine Personaldiskussion gibt es nicht.“
Michael Esser, der Riemann im Bochumer Tor vertrat, konnte sich schon nach wenigen Minuten auszeichnen, als er die erste Großchance der Augsburger durch Andre Hahn entschärfte (8.). Zwei andere Neue sorgten beim ersten gelungenen Angriff für die VfL-Führung: Die scharfe Flanke von Konstantinos Stafylidis verwertete Pantovic zum etwas überraschenden 1:0.
Auch danach blieb Augsburg die Mannschaft mit mehr Ballbesitz und den flüssigeren Kombinationen, doch am Bochumer Strafraum war meist Schluss, der letzte Pass kam nicht an. Die Gastgeber begnügten sich mehr und mehr damit, die knappe Führung zu verwalten. Für Entlastung sorgte in erster Linie der starke Pantovic, der aus der Distanz zum vermeintlich entscheidenden 2:0 traf.
Doch Augsburg schlug zurück – und Bochum zeigte Nerven, die Fehler häuften sich. Plötzlich war das Spiel wieder offen. Der VfL war in der regulären Spielzeit dem Sieg näher, doch Gerrit Holtmanns Schuss kratzte Jeffrey Gouweleeuw von der Linie (77.). In der Verlängerung scheiterte der eingewechselte Michael Gregoritsch auf der Gegenseite zweimal knapp (96., 113.).
Text und Fotos: SID
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