Bochum (SID) – Dank eines überragenden Solos und ganz viel Leidenschaft hat der VfL Bochum in seinem ersten Heimspiel in der Fußball-Bundesliga seit mehr als elf Jahren einen Sieg gefeiert. Beim 2:0 (1:0) gegen den FSV Mainz 05 düpierte Gerrit Holtmann (21.) bei seinem Dribbling die gesamte Mainzer Defensive und ließ die 12.548 glückseligen Fans jubeln.
Der Bochumer Stadionsprecher rief den Treffer kurzentschlossen zum „Tor des Jahres“ aus. In der zweiten Halbzeit erhöhte Neuzugang Sebastian Polter (56.) per Kopf.
Die ganze Stadt hatte auf diesen Moment hingefiebert, rund um das Stadion säumten blau-weiße Fahnen und Wimpel die Straßen. Nachdem Herbert Grönemeyers Hymne „Bochum“ verklungen war, begann der VfL dieses erste Heimspiel im Oberhaus seit 4123 Tagen wild entschlossen und mit der lautstarken Unterstützung der Fans.
Das hinterließ Eindruck bei den Mainzern, die nicht ins Spiel fanden und meist hinterherliefen. So auch in der achten Minute, als Holtmann nach einem Doppelpass ins Zentrum flankte, und Polter den Ball knapp verpasste.
FSV-Trainer Bo Svensson versuchte, seine Spieler mit lautstarken Anweisungen aus der Lethargie zu reißen – es half nicht. Armel Bella Kotchap (13.) köpfte den Ball knapp am Mainzer Tor vorbei, kurz darauf setzte Holtmann zu seinem unwiderstehlichen Solo an, das er mit einem Flachschuss durch die Beine von Torhüter Robin Zentner krönte.
Simon Zoller (30.) hätte fast ähnlich spektakulär getroffen, seinen Fallrückzieher aus wenigen Metern wehrte Zentner aber stark ab. Nur Sekunden jubelte Bochum über das 2:0, Zollers Treffer zählte allerdings nicht, weil er zuvor den Ball an die Hand bekommen hatte.
Die Gäste blieben harmlos und schwach – bis sie urplötzlich die große Chance auf den Ausgleich bekamen. Niklas Tauer tauchte nach einem Bochumer Abwehrfehler frei vor Manuel Riemann auf, doch der VfL-Torhüter parierte stark (42.).
Nach der Pause reagierte Svensson, der zunächst auf dieselbe Elf vertraut hatte, die am ersten Spieltag den Champions-League-Starter RB Leipzig geschlagen hatte, mit drei Wechseln. Dominik Kohr und Jean Paul Boetius sollten im Mittelfeld für mehr Kontrolle sorgen, zudem kam Innenverteidiger Jeremiah St. Juste für den glücklosen Alexander Hack.
Doch als Mainz gerade etwas mehr Zugriff bekam, schlug Polter nach einer Flanke des starken Zoller zu. Bochum war nun wieder obenauf, eine Hereingabe des früheren Mainzers Holtmann verpasste Polter knapp (59.).
Text und Fotos: SID
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