Zürich (SID) – Der ehemalige FIFA-Präsident Joseph S. Blatter hat erneut gegen seinen Nachfolger Gianni Infantino geschossen. „Herr Infantino ist in einer Situation, in der er glaubt, er wäre unantastbar“, sagte der ehemalige Boss des Fußball-Weltverbands am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.
Blatter forderte angesichts der Eröffnung eines Strafverfahrens gegen Infantino zudem erneut Maßnahmen von den FIFA-Ethikern. Diese sollten „sofort eine Untersuchung einleiten, so wie sie es bei mir gemacht haben“, sagte der 84-Jährige.
Ende Juli hatte die Schweizer Bundesanwaltschaft ein Strafverfahren gegen Infantino eröffnet. In der Schweiz ist der 50-Jährige in eine Justizaffäre um den scheidenden Bundesanwalt Michael Lauber (54) verwickelt. Lauber hat seinen Rücktritt für Ende Januar 2021 eingereicht. Wegen ausstehender Urlaubsansprüche wird er seinen Posten allerdings bereits Ende August räumen. Infantino erklärte zu der Angelegenheit bereits, er habe „nichts zu verbergen“.
Als gegen Blatter 2015 wegen des Vorwurfs der Untreue in der Schweiz ein Strafverfahren eröffnet worden war, wurde die damalige Ethikkommission mit dem deutschen Hans-Joachim Eckert an der Spitze schnell aktiv. Knapp zwei Wochen danach wurde zunächst eine 90-Tages-Sperre verhängt, letztlich wurde Blatter dann sogar für mehrere Jahre aus dem Verkehr gezogen. Mittlerweile ist die Ethikkommission allerdings mit anderen Personen besetzt – dies hatte unter anderem Infantino vor drei Jahren angeregt.
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