Der frühere FIFA-Boss Joseph S. Blatter hat das verstorbene deutsche Fußball-Idol Franz Beckenbauer als „Kaiser des Volkes“ gewürdigt.
Frankfurt am Main (SID) – Der frühere FIFA-Boss Joseph S. Blatter hat das verstorbene deutsche Fußball-Idol Franz Beckenbauer als „Kaiser des Volkes“ gewürdigt. „Er war vielleicht der erste Superstar unseres Spiels auf dem europäischen Festland“, sagte der langjährige Präsident des Weltverbands im Münchner Merkur/tz: „Vor allem war er auch ein wunderbarer Mensch – der für alle ein offenes Ohr hatte und keinen Unterschied zwischen arm und reich machte. Er war ein Kaiser des Volkes.“
Die Kritik an Beckenbauer in Folge der Sommermärchen-Affäre kann Blatter nach wie vor nicht nachvollziehen. „Die Art und Weise wie mit Franz umgegangen wurde, war nicht korrekt“, äußerte der 87-Jährige, der in seiner Amtszeit selbst von Skandalen umwittert war: „Das war unfair, unanständig und respektlos. Darunter hat er extrem gelitten.“
Blatter stand bis zuletzt mit Beckenbauer in Kontakt. „Wir pflegten sporadisch telefonischen Kontakt, bis am Neujahrstag – als ich in anrufen wollte, aber seine Ehefrau Heidi sagte, dass er nicht mehr ans Telefon kommen kann“, sagte der Schweizer: „Das war wie eine Alarmglocke. Da machte ich mir große Sorgen.“
Bei der Gedenkfeier für Beckenbauer am 19. Januar in München wird Blatter offenbar nicht vor Ort sein: „Ich bin gedanklich in diesen Tagen ganz nah bei Franz und bei seiner Familie.“
Bild: Blatter würdigt Beckenbauer (© AFP/SID/OLIVIER MORIN)