Das Überraschungsteam des VfB Stuttgart surft dank Deniz Undav in der Fußball-Bundesliga weiter auf der Erfolgswelle. Die Schwaben holten beim langjährigen Angstgegner Eintracht Frankfurt ein verdientes 2:1 (2:1) und setzten sich beim bitteren Rekordspiel von Schiedsrichter Felix Brych auf dem dritten Tabellenplatz fest. Der VfB distanzierte die zuletzt ebenfalls formstarke SGE bereits um neun Punkte.
Undav (1. und 45.+2) schoss den ersten Sieg gegen die Hessen nach neun erfolglosen Anläufen und 2100 Tagen heraus. Für Frankfurt war es trotz des Eigentors von Waldemar Anton (26.) die erste Niederlage nach acht Pflichtspielen und die erste Liga-Heimpleite seit 13 Monaten.
Referee Brych schloss mit seinem 344. Bundesliga-Einsatz zur Bestmarke von Wolfgang Stark auf, konnte aber nach Wiederbeginn wegen einer Verletzung am rechten Knie nicht mehr weitermachen. Für ihn gab der Vierte Offizielle Patrick Schwengers nach nur vier Zweitligaspielen ein überaus souveränes Debüt im Oberhaus.
VfB-Trainer Sebastian Hoeneß hatte vor der Neuauflage des Vorjahreshalbfinals im DFB-Pokal vor einer „der schnellsten Mannschaften der Liga“ gewarnt. Wegen Müdigkeit nach seiner Länderspielreise mit Guinea nahm Toptorjäger Serhou Guirassy zunächst dick eingemummelt auf der Bank Platz, Undav stürmte erst einmal allein – mit Erfolg.
Schon nach 57 Sekunden legte der Mittelstürmer nach traumhaftem Steckpass von Enzo Millot den Ball geschickt mit dem Außenrist vorbei an Kevin Trapp. Die SGE ließ sich nicht schocken, fand ohne die Unterstützung der Nordwestkurve schnell in die Partie. Die lautstarken Anhänger verließen wegen eines aus ihrer Sicht unverhältnismäßigen Polizeieinsatzes vor ihrer Kurve die Arena.
Dennoch hatten Eric Junior Dina Ebimbe (8.) und Ansgar Knauff (12.) früh zwei gute Chancen. Ab der 20. Minute kehrten die Fans zumindest schweigend zurück – und konnten kurze Zeit später jubeln. Anton fälschte eine Flanke von Philipp Max derart unglücklich ab, dass sich der Ball aus rund 22 Metern als Bogenlampe über Alexander Nübel ins Tor senkte. Kurz danach griff sich Brych nach einem Ausrutscher ans Knie, konnte nach über drei Minuten langer Behandlung aber erstmal weitermachen.
Die Eintracht war vor 58.000 Zuschauern eigentlich im gesamten ersten Durchgang spielbestimmend, wurde aber für jede defensive Unzulänglichkeit gnadenlos bestraft. Undav nickte eine Flanke von Maximilian Mittelstädt perfekt gegen die Laufrichtung von Trapp ein. Dann musste Brych doch passen.
Nach der etwas verlängerten Pause riss der VfB das Spiel an sich, Chris Führich brachte den Ball freistehend nicht im Tor unter (53.). Nach einer Stunde kam dann auch Guirassy, der alleine vor Trapp das mögliche 1:3 liegen ließ (82.).
SID