Mainz (SID) – Der 1. FC Köln hat im Kellerduell der Karnevalsvereine Big Points für den Abstiegskampf eingefahren. Das Team von Trainer Markus Gisdol siegte am elften Spieltag der Fußball-Bundesliga beim FSV Mainz 05 mit 1:0 (0:0) und feierte einen Befreiungsschlag gegen einen direkten Konkurrenten.
Mit nun zehn Punkten auf dem Konto liegt der FC schon fünf Zähler vor den Mainzern. Beendet Schalke 04 am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) beim FC Augsburg seine Sieglosserie von mittlerweile 26 Spielen, fallen die 05er auf den letzten Platz zurück.
In einem über weite Strecken unspektakulären Spiel ließ Elvis Rexhbecaj (55.) die Kölner jubeln, die erstmals seit März drei Bundesligaspiele hintereinander ohne Niederlage überstanden. Zudem zog der FC einen Schlussstrich unter seinen Vereinsrekord von zuvor 21 Spielen in Folge mit Gegentreffer. In der Schlussphase musste Köln nach der Gelb-Roten Karte für Ondrej Duda wegen wiederholten Foulspiels (76.) mit zehn Mann auskommen.
Angesichts der prekären Tabellensituation waren beide Teams unter Zugzwang – auch wenn Gisdol den Druck „mehr bei Mainz als bei uns“ sah. Schließlich hatten die Kölner immerhin den Rückenwind von vier Punkten aus den zwei vergangenen Spielen. Beide Mannschaften begannen aber sehr hektisch, es mangelte an Präzision und Ruhe am Ball.
So dauerte es bis zur 16. Minute bis zum ersten Torabschluss, der Fernschuss von Salih Özcan stellte Mainz-Keeper Robin Zentner aber nicht vor größere Probleme. Ansonsten stand Köln in einem kampfbetonten Spiel meist tief und ließ die Gastgeber kommen – dass das Mainzer Highlight nach 25 Minuten ein meterweit über das Tor gedroschener Distanzschuss von Karim Onisiwo war, sagte alles über die Partie.
Gegen Ende der ersten Hälfte wagten sich die Kölner zumindest etwas mehr aus der Deckung. Richtig gefährlich wurde es erst in der 41. Minute, als der Mainzer Topstürmer Jean-Philippe Mateta den Ball aus spitzem Winkel über das Tor spitzelte. Auf der Gegenseite zielte Ismail Jakobs (43.) aus aussichtsreicher Position direkt auf Zentner.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel zunächst auf einem äußerst dürftigen Niveau und hatte alles, was Abstiegskampf ausmacht: Viele Fouls, viele Fehlpässe, wenig Torschüsse. Die Mainzer hatten eigentlich mehr vom Spiel, der Gegentreffer von Rexhbecaj wirkte dann wie ein Schock. Duda aus der Distanz und erneut Rexhbecaj per Kopf (beide 57.) verpassten direkt im Anschluss das 2:0 nur knapp.
Auf einmal war deutlich mehr Intensität und Tempo im Spiel, Köln blieb aber das gefährlichere Team. Die Riesenchance zur Vorentscheidung vergab der eingewechselte Anthony Modeste (74.) aus spitzem Winkel aufs leere Tor. In Überzahl drängte Mainz auf den Ausgleich, die Kölner Defensive hielt dem Druck aber stand.
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