Köln (SID) – Die Coronakrise zeigt sich auch als Nährboden für Verschwörungstheorien – DFB-Direktor Oliver Bierhoff will deshalb bei den deutschen Fußball-Nationalspielern Aufklärungsarbeit leisten. „Erst kürzlich habe ich mich dazu mit einem unserer Spieler unterhalten. Solche Verschwörungs-Geschichten kommen zum Teil auch bei ihnen an“, sagte der 52-Jährige im Interview mit dem Nachrichtenportal t-online.de und betonte: „Grundsätzlich haben wir als DFB einen Wertekodex, der unter anderem gegenseitigen Respekt, Toleranz und Solidarität beinhaltet. Das ist mit Verschwörungs-Schwachsinn unvereinbar.“
Im Rahmen kommender Länderspiele will Bierhoff die Spieler deshalb für den Umgang mit Verschwörungstheorien sensibilisieren. „Das machen wir mitunter in Form von Vorträgen oder Diskussionen bei Länderspiel-Lehrgängen oder indem wir auch mal einen journalistischen Artikel in einen Chat posten“, sagte er: „Wenn unsere Mannschaften demnächst wieder zusammenkommen, könnte das auch ein Thema sein.“
Für die sportliche Entwicklung der Nationalmannschaft sieht der frühere Europameister die Corona-Unterbrechung und die Verschiebung der EM auf Sommer 2021 nicht als Nachteil. „Einige Spieler fielen durch Verletzungen länger aus“, sagte Bierhoff, dazu könne die junge Mannschaft „nun noch weiter reifen“. Wichtig sei jedoch, dass im Herbst wieder Länderspiele ausgetragen werden können: „Wenn wir dort nicht die Chance haben, uns weiter einzuspielen, wäre das für die Entwicklung dieser Mannschaft ein Risiko.“