Köln (SID) – Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff befürwortet Forderungen nach einer Gehaltsobergrenze für Fußballprofis. „Wenn es rechtlich umsetzbar ist und sich auch europaweit gemeinsam dazu Gedanken gemacht werden – ja. Denn am Ende sollte es unser aller Interesse sein, dass wir einen interessanten, gut funktionierenden Wettbewerb haben“, sagte er dem Nachrichtenportal t-online.de.
Bierhoff plädiert dafür, zu „überlegen, wie wir beispielsweise Ablösesummen, Gehälter oder Beraterhonorare eindämmen können“. Der 52-Jährige glaubt dabei nicht, dass sich Fans am Gehalt der „Topverdiener“ stören: „Messi, Cristiano Ronaldo oder Jo Kimmich sind nicht das Problem. Das Problem ist die Masse an Mittelmaß, die in diesem Sog mitschwimmt und in Anführungszeichen ‚überbezahlt‘ ist.“ Ein solcher Spieler müsse damit rechnen, „dass er demnächst weniger vom Verein angeboten bekommt“.
In der Corona-Pandemie ist eine Gehaltsobergrenze laut Bierhoff auch international ein Thema: „Es ist der Moment gekommen, an dem viele dazu bereit sind, zumindest darüber zu diskutieren – auch die, die es vor der Krise nicht waren. Speziell von den großen Vereinen in Spanien, England und Frankreich“, sagte der Europameister von 1996. Um finanzielle Unterschiede zwischen den Vereinen auszugleichen, sei beispielsweise bezüglich der Verteilung der TV-Gelder auf europäischer Ebene „mehr Ausgeglichenheit möglich“.