Zauberfüßchen Leroy Sane hat den Titel-Jägern von Bayern München einen Auftakt nach Maß in die Mission Henkelpott beschert.
Mailand (SID) – Zauberfüßchen Leroy Sane hat den Titel-Jägern von Bayern München einen Auftakt nach Maß in die Mission Henkelpott beschert. Der oft kritisierte Nationalspieler war beim weitgehend souveränen 2:0 (1:0)-Erfolg des deutschen Fußball-Rekordmeisters in der Champions League bei Inter Mailand der umjubelte Matchwinner.
Weniger erfolgreich verlief der Königsklassen-Abend für Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen. Europa-League-Sieger Frankfurt erlebte beim 0:3 (0:0) gegen Sporting Lissabon ein Albtraum-Debüt auf neuem Terrain, Leverkusen blamierte sich nach dem schwachen Saisonstart auch beim FC Brügge mit 0:1 (0:1). Torhüter Lukas Hradecky sah beim Gegentor von Abakar Sylla (42.) ganz schwach aus.
Sechs Tage vor dem brisanten Wiedersehen mit Robert Lewandowski und dem FC Barcelona zeigten sich die Bayern lange dominant, aber noch nicht in absoluter Topform. Sane traf nach einem Kabinettstückchen zur Führung (25.) und erzwang nach doppeltem Doppelpass mit Kingsley Coman das Eigentor von Inter-Kapitän Danilo D’Ambrosio zum 2:0 (66.).
148 Tage nach dem markerschütternden Viertelfinal-Aus gegen Außenseiter FC Villarreal spielten die Münchner eine starke erste Halbzeit. Nach einer Schwächephase zu Beginn der zweiten Hälfte kam das zweite Tor im Giuseppe-Meazza-Stadion, wo die Bayern 2001 die Königsklasse gewonnen hatten, einer Erlösung gleich.
Für die Gäste war es der 19. Auftaktsieg in Serie, mit 29 Spielen in der Gruppenphase ohne Niederlage hintereinander fehlt nur noch eine Partie zu einem weiteren Rekord. Die Gelegenheit bietet sich nach dem vierten Sieg im vierten Europacup-Gastspiel bei Inter am Dienstag gegen Lewandowskis Barca.
Nach der schmerzhaften Frankfurter Niederlage stemmte Mario Götze die Hände in die Hüften und schüttelte konsterniert den Kopf, Trainer Oliver Glasner stapfte enttäuscht über den Rasen – die singenden und feiernden Fans bauten die „Euro-Adler“ nach ihrer knallharten Bruchlandung wieder auf.
„Es ist außergewöhnlich, was die Fans hier abreißen. Das ist einmalig“, sagte Markus Krösche bei DAZN. Der Sportdirektor haderte 112 Tage nach dem Triumph von Sevilla nach einer guten ersten Stunde aber mit dem Ergebnis: „Über weite Strecken haben wir es sehr gut gemacht. Wir müssen unsere Torchancen nutzen. Zum Schluss haben wir ein bisschen Lehrgeld bezahlt.“
Marcus Edwards (65.) und Francisco Trincao (67.) schockten die Gastgeber mit einem Blitz-Doppelschlag. Nuno Santos (82.) setzte vor 50.500 Zuschauern den Schlusspunkt. „Das ist bitter. Wir müssen in Führung gehen. In der zweiten Halbzeit hatten wir einen Blackout“, sagte Mittelfeldspieler Djibril Sow nach der Heimniederlage gegen den vermeintlich schwächsten Gruppengegner. Am Dienstag stehen die Hessen bei Olympique Marseille ordentlich unter Druck.
1001 Tage nach dem letzten Auftritt in der Champions League hoffte Leverkusen beim belgischen Serienmeister vergeblich auf eine Trendwende. Für Bayer war es bereits die sechste Niederlage im siebten Pflichtspiel in dieser Saison.
Leverkusen war zwar bemüht, hatte auch einige Abschlüsse, aber man merkte dem Team die Verunsicherung in vielen Situationen an. Nach einer Ecke und dem Kopfball von Sylla hatte Kapitän Hradecky den Ball zwar sicher, fiel mit diesem aber ins Tor.
Nach der Pause probierte Bayer viel. Gute Möglichkeiten von Diaby und Mitchel Bakker kurz nach Wiederanpfiff blieben jedoch erfolglos. Brügge wartete im eigenen Stadion auf Konter. In der Schlussphase wurden zwei vermeintlicher Ausgleichstreffer von Torjäger Patrik Schick wegen Abseitsstellungen nicht gegeben.
Bild: Souveräner Auftritt von Bayern München (© AFP/SID/Marco BERTORELLO)