München (SID) – Es ist die letzte realistische Chance auf einen Titel, und die Fußballerinnen von Bayern München sind nach den jüngsten Rückschlägen fest entschlossen, sie auch zu nutzen. Im Halbfinale des DFB-Pokals am Sonntag (12.30 Uhr/ARD und Sky) gegen den VfL Wolfsburg wollen die noch amtierenden deutschen Meisterinnen vor allem das 0:6 vor zwei Wochen in der Bundesliga vergessen machen.
„Wir wollen auf jeden Fall ein anderes Gesicht zeigen“, betonte Nationalspielerin Sydney Lohmann, die wie viele ihrer Kolleginnen bei der klaren Niederlage am 3. April beim Tabellenführer der Bundesliga wegen Corona fehlte. Am Sonntag auf dem Campus des FC Bayern soll auch sie nun trotz Trainingsrückstand wieder mitwirken. „Wir wollen alles auf dem Platz lassen“, kündigte sie an.
Beim 0:6 in Wolfsburg hatten die wegen Corona ohnehin stark dezimierten Münchnerinnen auch das Ausscheiden im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Paris St. Germain (2:2 n.V.) noch in den Beinen. Doch darüber, sagte Lohmann, „wollen wir jetzt nicht mehr reden“. Es gebe ja „noch einen Titel zu gewinnen, es sind noch zwei Spiele“. Das Finale findet am 28. Mai in Köln statt.
Die Titelverteidigung in der Meisterschaft ist für die Münchnerinnen keine Thema mehr – Wolfsburg liegt in der Bundesliga drei Spieltage vor dem Saisonende vier Punkte voraus.
Der Pokalsieg soll und muss nun die Saison zum Guten wenden. Er sei „großer Hoffnung“, sagte Scheuer am Donnerstag mit Blick auf das Pokal-Halbfinale, „dass wir unser wahres Gesicht zeigen können“.
Die Münchnerinnen sind freilich nach wie vor gehandicapt, beim Vorhaben, zum zweiten Mal nach 2012 den DFB-Pokal zu gewinnen. Die serbische Stürmerin Jovana Damnjanovic erlitt beim überraschenden Sieg im WM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland (3:2) eine Sprunggelenksverletzung und droht auszufallen. Torhüterin Cecilia Runarsdottir wird wegen eines Handbruchs auf jeden Fall fehlen.
Text und Fotos: SID