Michael Diederich, designierter Finanzvorstand von Bayern München, sieht etwaige 100-Millionen-Transfers des Rekordmeisters zumindest skeptisch.
Michael Diederich, designierter Finanzvorstand von Bayern München, sieht etwaige 100-Millionen-Transfers des Fußball-Rekordmeister zumindest skeptisch. „Es geht hier um zwei Aspekte: Können wir uns einen solchen Transfer leisten – und wollen wir uns einen solchen Transfer leisten? Grundsätzlich schließe ich im Leben nichts aus. Aber ich wäre immer der Mahner, der sagt: Freunde, Achtung!“, sagte Diederich dem Bayern-Magazin 51.
Man müsse immer auch „den zweiten Teil der Waage, unsere Wirtschaftlichkeit, im Blick behalten“, führte der künftige Bayern-Vorstand aus: „Risiko darf man nicht scheuen – aber es muss kalkulierbar, kontrollierbar sein. Das, was alles erreicht wurde, muss auch die Messlatte für die Zukunft sein.“ Mit einem Volumen von rund 80 Millionen Euro ist bislang der Transfer von Lucas Hernandez, der 2019 von Atletico Madrid nach München wechselte, der teuerste der Münchner Vereinsgeschichte.
Diederich tritt am 1. Juli 2023 beim FC Bayern die Nachfolge von Jan-Christian Dreesen an. Der 57-Jährige ist derzeit Vorstandsvorsitzender der Unicredit Bank AG und seit 2018 Mitglied des Aufsichtsrates der FC Bayern AG. Der Rekordmeister setzt rund 700 Millionen Euro um.
Die Herausforderungen im Fußball sieht der Bankmanager „generell vielschichtig – vom Investorenthema über Digitalisierung bis hin zur Nachhaltigkeit, die immer wichtiger wird. 50+1 ist auch ein großes Thema“, sagte Diederich: „Meine Meinung ist, dass es nicht richtig ist, dogmatisch daran festzuhalten. Jeder Verein sollte das selbst entscheiden können – und dabei seine Fans einbeziehen.“
Grundsätzlich werde es bei den finanziellen Auswüchsen im Fußball darauf ankommen, so Diederich weiter, „dass das Financial Sustainability auch konsequent eingehalten wird. Die UEFA muss ihrer Kontrollfunktion nachkommen und darf bei Sanktionen auch keinen Halt vor großen Namen machen.“
SID