München (SID) – Bayern München ist die 30. Meisterschaft, die achte (!) in Folge, fast nicht mehr zu nehmen. Der deutsche Fußball-Rekordmeister gewann dank eines späten Treffers von Leon Goretzka (86.) mit einiger Mühe auch das Spitzenspiel gegen Borussia Mönchengladbach mit 2:1 (1:1) und kann bei sieben Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund bereits am Dienstag (20.30 Uhr/Sky) bei Abstiegskandidat Werder Bremen den „Geister-Titel“ perfekt machen.
Joshua Zirkzee, der den gelbgesperrten Torgaranten Robert Lewandowski ersetzte, brachte die müde wirkenden Münchner nach einem schweren Patzer von Gladbachs Keeper Yann Sommer in der 26. Minute in Führung. Die Borussia glich durch ein Eigentor von Benjamin Pavard (37.) aus, ehe Goretzka mit seinem sechsten Saisontor – alle in der Rückrunde – noch für einen glücklichen Bayern-Erfolg sorgte.
Die Bayern, die erst am Mittwoch ins Pokalfinale eingezogen waren, setzten damit ihre Erfolgsserie unter Trainer Hansi Flick fort. Für das über weite Strecken bessere Gladbach war es ein weiterer Rückschlag im engen Rennen um die Champions-League-Plätze.
Neben Zirkzee rückte für den ebenfalls gesperrten Thomas Müller der Ex-Gladbacher Mickael Cuisance ins Team. Für den 20-Jährigen war es der erste Startelf-Einsatz. Zudem erhielt Alphonso Davies eine schöpferische Pause, dafür durfte sich Weltmeister Lucas Hernandez auf der linken Seite bewähren.
Die Umstellungen zeigten Wirkung. Die Bayern taten sich gegen gut organisierte und mutige Gladbacher, die bereits in der 10. Minute Marcus Thuram verletzt auswechseln mussten, äußerst schwer. Erst ein schwerer Fehler von Matthias Ginter (22.) führte durch Hernandez zur ersten Münchner Großchance, die Sommer vereitelte. Im Gegenzug ließ der für Thuram eingewechselte Breel Embolo die Möglichkeit zur Führung der Gäste leichtfertig aus.
Besser machte es Zirkzee. Der 19-Jährige schob nach einem Blackout von Sommer den Ball lässig ins leere Tor. Für Zirkzee war es im achten Einsatz das vierte Tor. Gladbach blieb jedoch dran und wurde belohnt – unter gütiger Mithilfe von Weltmeister Pavard, der eine Flanke von Patrick Herrmann völlig unbedrängt ins eigene Tor grätschte. Der Ausgleich war dennoch verdient, den Bayern fehlte vor der Pause ohne Müller und Lewandowski die Durchschlagskraft.
Auch nach der Pause waren die Gäste zunächst entschlossener. Manuel Neuer musste gegen Lars Stindl und den emsigen Herrmann retten. Die Bayern nahmen dagegen kaum Fahrt auf, Flick reagierte und brachte Kingsley Coman und Davies. Dadurch bekam das Bayern-Spiel mehr Dominanz. Serge Gnabry scheiterte an Sommer (65.).